„Wo ist der Ochse?“ - Erschrocken und leicht verwundert schaue ich vom Schreibtisch auf. Wer brüllt denn so in der Gegend herum. Und was sucht er? Einen Ochsen? Wir leben doch nicht auf einem Bauernhof.
Oder sollte es eine Anspielung auf ein zweibeiniges Rindvieh sein?
Der Sache muss nachgegangen werden. Also, hoch vom Stuhl, Tür auf ... und da steht er auch schon. Nicht der Ochse, sondern unser Sohn Johannes. Vor sich eine Kiste, in der die Weihnachtskrippe verstaut ist: „Die Hirten und die Schafe habe ich schon. Und weißt du noch, was das ist?“
Da liegt ein Steinelefant, der bestimmt nichts mit der Krippe zu tun hat. Aber bei uns gehört er dazu.. Vor vielen Jahren hatte unser Sohn ihn auf dem Basar in Delhi gekauft. Er wollte ihn seinem Großvater mitbringen. Stolz kam der Kleine damit auf uns zu, die wir am Eingang des Basars warteten..
Da bemerkte er, dass der Händler ihn „beschubst“ hatte. Er hatte eine Figur mit einem abgebrochenen Bein eingepackt. Als der kleine blonde Junge die Bescherung sah, brach er damals so heftig in Tränen aus, dass Passanten und andere Händler sich ihm besorgt zuwandten. Als er seine Nöte erklärt hatte, setzte ich ein ganzer Zug Menschen in Bewegung. Lauthals wurden dem Händler Vorhaltungen gemacht, und im Nu war das beschädigte Tier umgetauscht.
Zuhause hatte der Großvater unserem Sohn gesagt, dass sein Tier, dass so viel Menschen in Bewegung gesetzt habe, um einen kleinen Jungen glücklich zu machen, unbedingt zur Weihnachtskrippe gehören müsse. Seitdem stehen eben nicht nur Ochs und Esel, sondern sogar ein indischer Elefant an der Krippe.
Im Grunde genommen tauchen sie ja alle nicht in der Weihnachtsgeschichte auf. Allerdings gibt es die ersten figürlichen Darstellungen schon 1289. Damals wurde in der römischen Kirche Santa Maria Maggiore die erste Weihnachtskrippe aufgestellt. Ochs und Esel gehörten dazu.
Und beide haben auch einen biblischen Background. Über 700 Jahre vor der Geburt Jesu kritisierte der Prophet Jesaja die zunehmende Gottlosigkeit in seinem Land mit den Worten:
:“Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber mein Volk versteht es nicht.! „(Jesaja 1,3)
Schon früh wurde diese Bibelstelle auf Jesus Christus bezogen. So stehen diese beiden Tiere auch als Symbol an der Krippe. Der Ochse galt als Opfertier, der Esel als Lastträger. Jesus Christus hat sich geopfert und er hat die Last der Sünde für die Menschen getragen.
Weihnachtskrippen sind auf der ganzen Welt zu finden. Bei uns wird die Krippe schon am 1. Advent aufgestellt.Ochse, Esel und der indische Elefant stehen bereits wartend dabei. Jeden Adventssonntag wird sie erweitert – immer mehr Figuren kommen dazu. Zu Weihnachten wird auch die eigentliche Krippe mit dem Jesuskind aufgestellt. Sie will uns daran erinnern, dass Weihnachten nicht nur ein schönes Familienfest mit vielen Geschenken ist. Ochse und Esel kennen ihren Herrn. Auch wir zweibeinigen Lebewesen sollten nicht vergessen, dass Gott uns Menschen seine volle Aufmerksamkeit geschenkt hat und uns seinen Sohn gesandt hat.
Dann dürfen wir auch in diesem Jahr wieder ganz neu die uralte Geschichte hören, in der es heißt:
Siehe, ich verkündige euch große Freude....Euch ist heute der Heiland geboren..
Jesus Christus kommt aus Liebe zu uns Menschen in diese dunkle Welt. Wenn wir diese Liebe annehmen, können wir sie auch weitergeben an andere.
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März | Matthias Gleibe | Die große Hoffnung |
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August | Rainer Wilmer | Braucht die Nächste ein Gesicht? |
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November | Petra Ottensmeyer | |
Dezember | Michael Heß | Wo ist der Ochse? |
Januar | Michael Krause | Wasser ist Leben |
Februar | Holger Kasfeld | Es ist das Wort ganz nahe bei dir ... |
März | Katja Okun-Wilmer | Mut tut gut! |
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Mai | Holger Kasfeld | Der Sonntag - ein Geschenk des Himmels |
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August | Hanno Paul | Alte Eltern ehren |
September | Gabriele Steinmeier | „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ |
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