Unerhört sein! Das ist ein nagendes Gefühl – Frust pur. Hört überhaupt jemand meine Geschichte? Wer hört meine Ängste und Sorgen? Manchmal muss der Stau im Innern heraus, laut ausgesprochen und etwas erwidert werden. „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten“, heißt es in Psalm 50,15. Demnach führt der Weg zur Rettung über das Gebet. Darüber hinaus verläuft er aber auch über andere Stationen und nicht für alle gleich.
Unerhört! Mit diesem Slogan wirbt im Moment die Diakonie Deutschland. Sie macht damit auf viele Gruppen aufmerksam, die in unserer Gesellschaft wenig gehört werden: Flüchtlinge, Obdachlose, Alltagshelden, Arme und viele weitere. Sie haben oft keine selbstverständliche Lobby. Im Monatsspruch für Juli heißt es:
„Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ (Jak 1,19)
Zuerst zuhören! Das ist auch die Antwort der Diakonie Deutschland. Ein erster, gemeinsamer Schritt – nicht mehr, nicht weniger. Es ist nicht die ultimative Lösung, aber Gefühle und Sorgen werden erhört. Ein menschliches, ein irdisches Abbild der göttlichen Zuwendung. Wie wir die Nachricht der Rettung durch Gott verbreiten, so dann auch die Anliegen der Unerhörten.
Zuerst zuhören! Später reden! Was passiert, wenn ich dieses Prinzip nicht nur von anderen einfordere? Was passiert, wenn ich es anbiete? „Was bewegt dich im Moment?“ Es tut gut, diesen Satz zu hören; diesen Satz zu sagen, kostet durchaus Überwindung. Der letzte Teil des Monatsspruches bringt dazu noch eine spannende Perspektive ein: „Langsam zum Zorn.“ Dem kann ich aus dem Weg gehen, indem ich die Leute meide, die mich dazu reizen, und höre, was mir selbst passt. Der Preis ist eine Filterblase, die mich nicht herausfordert und damit auch auf Dauer nicht weiterbringt: politisch, theologisch, spirituell, sozial, persönlich.
Nehmen Sie sich in den nächsten Wochen und Monaten die Zeit dafür! Wem bieten Sie Ihre Zeit und Ihr Gehör an – und wem (bisher) nicht? In Ihrem Umfeld finden sich garantiert Menschen, die sich über Ihre Unterstützung freuen werden und die sie damit überraschen. „Was bewegt dich im Moment?“ Es tut gut, diesen Satz zu hören.
Januar | Michael Krause | |
Februar | Volker Kükenshöner | Schraube locker |
März | Matthias Gleibe | Die große Hoffnung |
April | Michael Heß | Meine alte Bibel |
Mai | Kai-Uwe Spanhofer | Mal ehrlich |
Juni | Katja Okun-Wilmer | Was für ein Vertrauen! |
Juli | Sebastian Stussig | Unerhört |
August | Rainer Wilmer | Braucht die Nächste ein Gesicht? |
September | Holger Kasfeld | Vertrauen hat eine eigene Qualität |
Oktober | Bettina Fachner | Brot ist Leben |
November | Petra Ottensmeyer | |
Dezember | Michael Heß | Wo ist der Ochse? |
Januar | Michael Krause | Wasser ist Leben |
Februar | Holger Kasfeld | Es ist das Wort ganz nahe bei dir ... |
März | Katja Okun-Wilmer | Mut tut gut! |
April | Berthold Keunecke | Aus Alt mach Neu |
Mai | Hanno Paul | Einfach leben |
Juni | Eva-Maria Schnarre | Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! |
Juli | Markus Fachner | Vergessen und erinnern |
August | Annette Beer | Salz und Licht |
September | Johannes Baumann | Meine Seele ist stille |
Oktober | Johannes Beer | Geheime Wünsche |
November | Petra Henning | Lebe deinen Traum! |
Dezember | Bärbel Westerholz | Und wieder wird es Advent |
Januar | Michael Krause | Menschliche Menschen werden |
Februar | Ruth Wessels | Bitte recht freundlich |
März | Axel Bruning | Schulden gestrichen |
April | Dr. Kai-Uwe Spanhofer | Kein Weg zurück |
Mai | Holger Kasfeld | Der Sonntag - ein Geschenk des Himmels |
Juni | Eva-Maria Schnarre | Du siehst mich |
Juli | Volker Kükenshöner | Aufbruch und Begeisterung |
August | Hanno Paul | Alte Eltern ehren |
September | Gabriele Steinmeier | „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ |
Oktober | Uta Bültermann | Muss man Danke sagen? |
November | Markus Fachner | Reformation braucht Mut |
Dezember | Claudia Günther | Ankunft im Leben |