Am 24. Juli wären die olympischen Spiele in Tokio eröffnet worden. Leider hat Covid 19 auch dieses Ereignis verhindert. Daher erzähle ich Ihnen heute meine olympische Lieblingsgeschichte:
Olympia 1992 in Barcelona. Einer der großen Favoriten über die 400m Hürden ist der Brite Derek Redmond. Nachdem er vier Jahre zuvor verletzt war, will er es nun in Barcelona wissen. Er ist topfit und in Höchstform. Nie hat er mehr trainiert als vor diesem Sportereignis. Halbfinale - der Startschuss erfolgt, die Füße fliegen über die rote Bahn. Derek Redmond kommt gut ins Rennen. Aber dann nach ungefähr 150 Metern geht nichts mehr. Ein Muskelfaserriss und der Brite hockt wie ein Häufchen Elend auf der Bahn. Normalerweise kommen jetzt die Sanitäter und führen den Verletzten weg, aber an diesem Tag ist alles anders.
Nach ungefähr 20 Sekunden erhebt sich Derek Redmond mühsam vom Boden und beginnt seinen Lauf fortzusetzen. Eigentlich ist es kein Lauf mehr sondern eher ein Humpeln und Hinken. Unendlich mühsam und schmerzvoll, sein Gesicht ist von Tränen überströmt.
Das Publikum merkt schnell, was hier passiert und feuert den Athleten an. Niemand nimmt mehr Notiz von den Siegern, alle sind gespannt, ob Redmond ins Ziel kommt. Ordner versuchen ihn aufzuhalten aber er kämpft weiter. Will etwas beweisen. Sich selber, den 65000 im Stadion und Millionen Zuschauern vor dem Fernseher.
Doch irgendwann ist der Schmerz zu groß und Derek Redmond kommt ins Stocken. Da springt plötzlich ein älterer Herr über die Bande des Stadions und rennt auf Redmond zu. Ordner versuchen ihn einzufangen – vergeblich, er schafft es bis zu dem Verletzten.
Der erkennt ihn sofort: es ist sein Trainer und gleichzeitig sein Vater. Jetzt legt er den Arm um seinen Sohn und Derek Redmond lehnt sich an. Gemeinsam beenden sie diesen Lauf unter dem tosenden Beifall der Zuschauer.
Derek Redmond beendet diesen Lauf mit der Kraft seines Vaters, der ihn stützt. Ein geniales Bild, wie der Vater mit seinem Sohn umgeht. Keine Vorwürfe sondern Hilfe.
Auch unsere Kraft ist begrenzt, hohe Ziele kann man manchmal nicht erreichen, oft genug versagen wir. Aber wir haben einen himmlischen Vater, der im Versagen seinen Arm um uns legt. „Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig”, so heißt ein Bibelwort, das ich sehr liebe.
Ich wünsch ihnen allen, dass sie in ihren persönlichen Niederlagen Gottes Vaterliebe erfahren.
Januar | Michael Krause | |
Februar | Hanno Paul | Gottesbilder |
März | Ann-Kristin Schneider | „Wachet!” |
April | Christian Wellensiek | Vertrauen trainieren in der Krise |
Mai | Axel Bruning | Sorget, aber sorget nicht zuviel ! |
Juni | Bettina Fachner | Pfingsten – Gott gibt seinen Geist |
Juli | Anna-Lena Strakeljahn | Stabile Verbindung |
August | Christoph Harder | Derek Redmond |
September | Annina Ligniez | Die Schönheit des Nichtperfekten |
Oktober | Katja Okun-Wilmer | „Einigkeit und Recht und Freiheit“ |
November | Reinhard Linke | Die zunehmenden Coronazahlen versetzen viele Menschen in Sorge und Ängste. |
Dezember | Ruth Wessels | „Unser Gott kommt und schweigt nicht“ |
Januar | Michael Krause | |
Februar | Volker Kükenshöner | Schraube locker |
März | Matthias Gleibe | Die große Hoffnung |
April | Michael Heß | Meine alte Bibel |
Mai | Kai-Uwe Spanhofer | Mal ehrlich |
Juni | Katja Okun-Wilmer | Was für ein Vertrauen! |
Juli | Sebastian Stussig | Unerhört |
August | Rainer Wilmer | Braucht die Nächste ein Gesicht? |
September | Holger Kasfeld | Vertrauen hat eine eigene Qualität |
Oktober | Bettina Fachner | Brot ist Leben |
November | Petra Ottensmeyer | |
Dezember | Michael Heß | Wo ist der Ochse? |