Welches Bild haben Sie von Gott? Ist Gott männlich oder weiblich? Schwarz, gelb, braun oder weiß? Person, Geist oder Kraft? Richter, Freundin, Vater, Mutter, Bruder, Schwester? Ist Gott Krieger, Hirte, Weisheit, Himmelskönigin, Urgrund der Welt?
Schon in der Bibel gibt es Dutzende Bilder von Gott und in unseren Köpfen wahrscheinlich Tausende, die jeweils von unseren eigenen Glaubens- und Lebenserfahrungen geprägt sind.
Ich vermute, dass so viele Bilder existieren, ist unausweichlich. Alles, was uns bewegt, versuchen wir i. d. R. uns doch auch irgendwie vorzustellen. Nur so können wir dazu eine Beziehung aufbauen.
Zugleich enthält die Bibel eine wichtige Warnung: „Du sollst dir kein Bildnis machen … weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“ (2. Mose 20, 4f.)
Für mich liegt in diesen Worten die klare Aufforderung, Abstand zu allen Bildern von Gott zu halten – nicht nur von Statuen und Gemälden, sondern auch von den Gottesbildern, die meinen Kopf bevölkern. Mir klarzumachen, Gott geht in keinem dieser Bilder auf. Gott ist immer auch ganz anders.
Das hat mehrere Konsequenzen. Zum einen kann ich Gott nicht verplanen und für meine Zwecke einspannen. Ich muss damit rechnen, dass Gott meine Pläne durchkreuzt. Zum anderen wird es nicht langweilig. So wie sich meine Fragestellungen und Lebenserfahrungen verändern, kann ich auch mit Gott immer wieder neue Erfahrungen machen und dadurch mich und meine Welt besser verstehen.
Was all dies nicht meint, ist überhaupt auf Gottesbilder zu verzichten. Wenn ich Gott als liebenden Vater empfinden kann, so ist das gut. Wenn ich Gott als fürsorgliche Mutter erlebe, ist das auch gut. Und wenn ich Gott als Geist, der mich durchströmt, oder als Kraft, die mich trägt, oder zwischenzeitlich auch als Grenze, die mich herausfordert, empfinde, ist das genau so gut.
Wichtig ist beides: Um die Grenzen jedes Gottesbildes zu wissen und zugleich nicht aufzuhören, Gott zu suchen. Dann kann Leben gelingen.
Januar | Michael Krause | |
Februar | Hanno Paul | Gottesbilder |
März | Ann-Kristin Schneider | „Wachet!” |
April | Christian Wellensiek | Vertrauen trainieren in der Krise |
Mai | Axel Bruning | Sorget, aber sorget nicht zuviel ! |
Juni | Bettina Fachner | Pfingsten – Gott gibt seinen Geist |
Juli | Anna-Lena Strakeljahn | Stabile Verbindung |
August | Christoph Harder | Derek Redmond |
September | Annina Ligniez | Die Schönheit des Nichtperfekten |
Oktober | Katja Okun-Wilmer | „Einigkeit und Recht und Freiheit“ |
November | Reinhard Linke | Die zunehmenden Coronazahlen versetzen viele Menschen in Sorge und Ängste. |
Dezember | Ruth Wessels | „Unser Gott kommt und schweigt nicht“ |
Januar | Michael Krause | |
Februar | Volker Kükenshöner | Schraube locker |
März | Matthias Gleibe | Die große Hoffnung |
April | Michael Heß | Meine alte Bibel |
Mai | Kai-Uwe Spanhofer | Mal ehrlich |
Juni | Katja Okun-Wilmer | Was für ein Vertrauen! |
Juli | Sebastian Stussig | Unerhört |
August | Rainer Wilmer | Braucht die Nächste ein Gesicht? |
September | Holger Kasfeld | Vertrauen hat eine eigene Qualität |
Oktober | Bettina Fachner | Brot ist Leben |
November | Petra Ottensmeyer | |
Dezember | Michael Heß | Wo ist der Ochse? |