„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“

von Jörg Lange, Diakon, Pädagoge und Religionspädagoge im Pastoral-Team der Stephanus-Kirchengemeinde Hiddenhausen

manchmal

manchmal sehne ich mich nach einem weiten Blick
wenn alles eng und begrenzt und verschlossen scheint

manchmal sehne ich mich nach der frischen und klaren Luft
wenn mein Atem stockt und mich die Enge drückt

manchmal sehne ich mich nach einem offenen Gesicht
dass mich sieht und versteht und mit mir geht

manchmal sehne ich mich nach einem offenen Himmel
der Weite und Hoffnung und Zukunft zeigt

und hebe meine Augen auf
nach dieser guten Aussicht
schaue himmelwärts

JL

Immer wieder sitze ich hier oben. An einem meiner Lieblingsplätze. Und mein Blick reicht weit über Stadt und Land. Weiter Raum. Weiter Blick. Fast unbegrenzt. Wolken gehen. Der Himmel ist offen.

Wie ein staunender Kommentar zu solchen weiten Räumen im Alltag liest sich der Vers aus Psalm 31: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Psalm 31,9b)

Dem Blick in die Weite stehen manche Situationen entgegen, in denen es eng wird:

  • wenn mir die Zeit davonläuft, bei der Arbeit oder im Leben
  • wenn Angst und Sorgen es mir eng ums Herz werden lassen
  • wenn es keinen Weg zu geben scheint, den mein Fuß gehen kann.

Gegen solche Erfahrungen der Enge setzt der Psalm-Betende sein Bekenntnis. Dabei steckt der Betende selbst noch mittendrin in scheinbarer Ausweglosigkeit und fehlender Perspektive. „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ ist für ihn ein Hoffnungssatz, der seine Perspektive verändert und neuen gedanklichen Raum schafft.

Das Leben – eine große, offene, weite Landschaft. Und wir - hineingestellt in diese Landschaft. Sie unter unsere Füße zu nehmen, das gehört zu unserem Leben. Gott gibt uns Zeit und Raum unser Leben in Freiheit und Verantwortung zu gestalten - unter unsere Füße zu nehmen.

Unser Leben hat seine Grenzen – aber es hat auch seinen Freiraum.
Auf ganz verschiedenen Wegen gehen wir durch das Leben:
Da gibt es schattige Waldwege - mit Orten der Rast.
Da gibt es dürre Wege und Wüsten - in denen die Orientierung schwer scheint.
Da gibt es fruchtbare Ebenen - die uns Äpfel pflücken lassen.
Da gibt es Schluchten zwischen hohen Felswänden - die kaum begehbar wirken.
Da gibt es Plätze, an denen wir gesellig miteinander feiern.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. - Gott stellt unsere Füße auf weiten Raum. Diese Weite unseres Lebens zu entdecken und sie getrost zu durchschreiten, in der Gewissheit, dass er mit uns geht, das wünsche ich uns.

Gott begegnet in Wald und Flur

Weiten Raum entdecken. Gott in der Schöpfung begegnen. Gemeinsam unterwegs sein. - All dieses möchten wir in der Stephanus-Kirchengemeinde Hiddenhausen gemeinsam am Sonntag, den 21. August 2022 ab 10.30 Uhr von der Versöhnungskirche Schweicheln aus. Gemeinsam gehen wir auf aussichtsreichen Wegen durch den Schweichelner Berg bis zur Ev. Kirche in Eilshausen. Sind Sie dabei?

Infos unter: www.stephanus-hiddenhausen.de

Andachten 2022

Januar Olaf Reinmuth „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Februar Manuela Müller-Riepe Wie geht es dir?
März Hanno Paul „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“
April Gabriele Steinmeier Wachen und Schlafen
Mai Axel Bruning Heute bleibt die Kirche kalt ...
Juni Jutta Hoppe Wer glaubt ist nicht allein
Juli Jörg Lange Du stellst meine Füße auf weiten Raum
August Anna-Lena Köhler „Ihr seid das Licht der Welt“
September Gerald Wagner Licht kann man sehen
Oktober Niklas Niedermeier Alles klar
November Silke  Reinmuth Schlüssel verloren ...
Dezember Kyra Wollbrink Eingel

Andachten 2021

Januar Olaf Reinmuth „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“
Februar Markus Fachner Nicht unterkriegen lassen    
März Kai-Uwe Spanhofer Soviel Du brauchst    
April Christoph Harder Verzeihen statt Nachtreten    
Mai Volker Kükenshöner Wichtige Arbeit    
Juni Frauke Wagner „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen    
Juli Silke Reinmuth Werkzeug    
August Christian Wellensiek Berührungspunkte    
September Axel Bruning Sich einfach geborgen fühlen …    
Oktober Bettina Fachner Nachhaltig reich beschenkt sein    
November Katharina Baumann-Schulz Vitamin G  
Dezember Petra Ottensmeyer Trost im Advent