Foto: Superintendent Michael Krause
Foto: Pfarrer Holger Kasfeld
Herford (06.12.18). Der Evangelische Kirchenkreis Herford hat erstmals einen sogenannten NKF-Haushalt (Neues kirchliches Finanzmanagement) der Finanzgemeinschaft verabschiedet. Zum Januar 2019 erfolgt die Umstellung des Systems von der alten und bisherigen kameralen Betrachtungsweise der Finanzen und des Vermögens auf die neue doppische Haushaltsführung. Superintendent Michael Krause und Synodalassessor Holger Kasfeld leiteten die ordentliche Synode im Lutherhaus Herford.
In der Synode sind gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden. Das Schwerpunktthema dieser Tagung war „Finanzen“. Dazu gehörten unter anderem der Bericht von Pfarrer Dr. Olaf Reinmuth (Vorsitzender des Finanzausschusses), der gemeinschaftliche Haushaltsplan der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises sowie der Finanzausgleichskasse.
Foto: Pfarrer Dr. Olaf Reinmuth
Jahresabschluss 2017 für die Finanzgemeinschaft des Ev. Kirchenkreises Herford („Finanzausgleichskasse“)
Die Synode stellte das Ergebnis der Finanzausgleichskasse 2016 des Kirchenkreises fest: Einnahmen von rund 20,4 Millionen Euro und Ausgaben von rund 19 Millionen Euro. Somit gibt es ein Jahresergebnis von rund 1,4 Millionen Euro. Von dem Ergebnis erfolgt eine Ausschüttung an die Gemeinden i.H.v. 250.000 Euro und an die Synodalen Dienste i.H.v. 23.000 Euro. Außerdem werden 200.000 Euro verwendet für die Baukostensteigerung beim Johannes-Falk-Haus, der kirchenkreiseigenen Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. 30.000 Euro wurden bereitgestellt für eigene Aktionen des Kirchenkreises beim Kirchentag in Dortmund. Mit den restlichen Mittel werden Rücklagen gebildet unter anderem für die Substanzerhaltung von Gebäuden.
Haushaltsplan 2019 der Finanzausgleichskasse
Haupteinnahmequelle für den Ev. Kirchenkreis Herford ist – wie für alle kirchlichen Körperschaften – die Kirchensteuer. Für 2019 erwartet der Kirchenkreis ein Kirchensteueraufkommen i.H.v. 15,6 Millionen Euro. Die Planung liegt rund 2,7 Prozent über dem Ansatz für 2018. Dazu kommen Sonstige Einnahmen unter anderem aus Rücklagenentnahme, Zinsen, Pacht- und Mieterträgen und staatlichen Zuweisungen. Die Gesamtsumme der Einnahmen „Finanzausgleichskasse“ betragen rund 18,6 Millionen Euro, dem stehen geplante Ausgaben in gleicher Höhe gegenüber.
Beispielsweise sind rund 5,5 Millionen Euro für den gemeindlichen Pfarrdienst eingeplant sowie rund 2,3 Millionen Euro als Trägeranteil und als freiwilliger Zuschuss für die 53 evangelischen Kitas im Kirchenkreis. Für die regionale Jugendarbeit, die Freizeitheime, die beiden kreiskirchlichen Schulen und das Schulreferat sowie die Kirchenkreis-Verwaltung stehen rund 5,4 Millionen Euro zur Verfügung. Pauschalisiert erhalten die Kirchengemeinden 1,3 Millionen Euro unter anderem für Unterhalt der Kirchen- und Gemeindehäuser sowie Energiekosten. Für Küsterdienste und Gemeindebüros werden rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Kirchenkreis fördert direkt die diakonische Arbeit im Kirchenkreis mit rund 1,1 Millionen Euro. Die Ausgaben für die Kirchenmusik sind unter anderem aufgrund gestiegener Personalkosten verglichen mit dem Vorjahr um 8,1 Prozent gestiegen und werden für 2019 mit rund 729 Tausend Euro beziffert.
Hintergrundinformation
In den Kirchengemeinden und beim Kirchenkreis sind ca. 1.200 Mitarbeitende als Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, Küsterinnen und Küster, Jugendmitarbeiterinnen und Jugendmitarbeiter, Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter und in anderen Feldern der kirchlichen Arbeit beschäftigt.
Davon sind ca. 700, vorwiegend Mitarbeiterinnen, in den 53 Kindertageseinrichtungen und ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Berufskolleg (Elisabeth-von-der-Pfalz) und in der Förderschule des Kirchenkreises Herford (Johannes-Falk-Haus) angestellt.
Verabschiedung und Nachwahlen für den Kreissynodalvorstand
Die Synodalen wählten Marion Nienaber-Wollbrink in den Kreissynodalvorstand. Damit tritt sie die Nachfolge von Karl Fordemann an, der in der Sommersynode verabschiedet wurde, weil er nach Süddeutschland verzog. Außerdem wurde während der Andacht zu Beginn der Synode Wolfgang Rußkamp verabschiedet; der ehemalige Synodalbeauftragter für die Jugendarbeit ist in den Ruhestand gegangen.