
Foto: Zufrieden Gesichter beim Abschlussfest. Von links: Erzieherin Magdalena James-Alston (Kita), Pfarrer Markus Fachner, Verkehrsplanerin Annette Lüer (Stadt Bünde), Kita-Fachberaterin Regine Henneken (Kirchenkreis), Olga Celibi (Kita-Elternrat ), Rainer Dettmer (Kita-Elternrat ), Kreisdirektor Ralf Heermeier (Kreis Herford), Erster Beigeordneter Günther Berg (Stadt Bünde), Mobilitätsbeauftragte Nadine Steenberg (Kreis Herford), Jennifer Landwehrmeyer (Kreispolizeibehörde), Carsten Witt (Straßenbau und Verkehrsplanung der Stadt Bünde), Nathalie Bender (Kita-Elternrat), Kita-Leiterin Frauke Busse und Edith Filippow (Kita-Elternrat )
Bünde (13.06.2018). Die Mobilitätswoche war ein großer Erfolg. Statt Autos nahmen Kinder fantasievoll die Straße vor ihrer Kindertagesstätte in den Besitz. Nur das Abschlussfest unter freiem Himmel fiel zeitweise wegen eines Gewitters ins Wasser.
Doch von dem „bisschen“ Regen und Donnergrollen ließ sich niemand den Spaß verderben. Kurzentschlossen feierten die Mädchen und Jungen gemeinsam mit den Geschwisterkindern, Eltern, Großeltern sowie Organisatoren das Fest zunächst in der Kita, bevor es wieder nach draußen zur Eltern-Kind-Olympiade ging.
„Wir haben ganz wunderbare Tage erlebt, alle haben toll mitgemacht und zusammengearbeitet“, schwärmt Kita-Leiterin Frauke Busse. In der evangelischen Kita und Familienzentrum „Am Dustholz“ in Ennigloh lief ein kreisweites Pilotprojekt. Dazu gab es in den vergangenen Wochen mehrere Veranstaltungen zur Mobilität, Verkehrserziehung und Gesundheitsvorsorge. Der Höhepunkt war eine aktionsreiche „Mobilitätswoche“, bei der die Dustholzstraße teilweise für Autos gesperrt wurde.
Mit dem gemeinsamen Pilotprojekt wollen der Kreis Herford, die Kreispolizeibehörde, die Stadt Bünde und der Evangelische Kirchenkreis Herford den Weg von und zur Kita sicherer machen, außerdem Bewegung fördern und etwas für die Umwelt tun. Die Idee dazu hatte Nadine Steenberg, die Mobilitätsbeauftragte des Kreises Herford.
Zu den Vorbereitungen in den vergangenen Wochen gehörten unter anderem ein Kita-Kinder-Spaziergang mit der Verkehrssicherheitsberaterin Jennifer Landwehrmeyer von der Kreispolizeibehörde. Außerdem bauten Väter mit ihren Töchtern und Söhnen mehrere Verkehrsschilder und eine Haltestelle für Roller und Fahrräder vor der Kita.
Während der Straßensperrung in der Mobilitätswoche machten die Kinder mit ihren Spiel-Fahrzeugen einen Kita-Führerschein, bildeten mit Naturmaterialien ihre eigenen Kunstwerke auf der Straße und eroberten singend mit einem Großeltern-Enkel-Chor öffentliche Wege. Außerdem bauten die Mädchen und Jungen eine Murmelbahn über die gesperrte Straße und probierten mit viel Spaß „alte Spiele“ zum Beispiel Stelzenlaufen und Sackhüpfen.
Tatkräftige Unterstützung gabs von der Stadt Bünde. Unter anderem stellte sie als Straßensperren große Blumenkübel auf und schickte das städtische Spielmobil des Kinder- und Jugendzentrums "Atlantis" zum Abschlussfest. Während der Mobilitätswoche konnten die Eltern zwar nicht mehr mit dem Auto direkt bis vor die Kita-Eingangstür fahren, jedoch einen Parkplatz an der Bünder Welle nutzen. Von dort gings zu Fuß durch das Dustholz-Wäldchen sicher zur Kita. Manche Kinder nutzten auch ihre Roller.
Mit dem Pilotprojekt sollten Familien motiviert werden den Kita-Weg nicht nur mit dem Auto zurückzulegen, berichtet Kreisdirektor Ralf Heermeier. Außerdem sollten die Kinder möglichst früh schon gute Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln, ein Bewusstsein für den Umwelt- und Klimaschutz entwickeln und vor allem Spaß am Bewegen haben.
Nach einhelliger Meinung der Organisatoren war das Pilotprojekt ein großer Erfolg und stieß auf breite Zustimmung. Viel Lob gab es auch vom Elternrat. Während des Abschlussfestes wünschten sich sogar mehrere Besucher, dass die provisorischen Blumenkübel dauerhaft in der Straße verbleiben würden.
Foto: Kreisdirektor Ralf Heermeier und Mobilitätsbeauftragte Nadine Steenberg vom Kreis Herford verteilten kleine Geschenke an die beteiligten Kinder