
Bünde. In der evangelischen Kita Am Dustholz in Ennigloh ist ein kreisweites Pilotprojekt gestartet. Gemeinsam wollen der Kreis Herford, die Stadt Bünde und der Evangelische Kirchenkreis Herford den Weg von und zur Kita sicherer machen, außerdem Bewegung fördern und etwas für die Umwelt tun.
Tatkräftige Unterstützung bei dem Pilotprojekt gibt’s von der Polizei. „In den vergangenen Jahren hat der Autoverkehr stetig zugenommen. Besonders morgens und nachmittags wird es auf unserer Straße sehr eng, wenn viele Kinder mit dem Auto gebracht oder abgeholt werden“, berichtet Kita- Leiterin Frauke Busse. Damit spricht sie aus, was an vielen Kitas und Schulen der Fall ist. Eltern meinen es gut und bringen die Kinder möglichst bis vor der Tür. Doch der Autoverkehr erhöht auch die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer.
Nadine Steenberg, die Mobilitätsbeauftragte des Kreises Herford, hatte die Idee zu einer Mobilitätswoche. „Wir wollen Familien motivieren, den Kita-Weg nicht nur mit dem Auto zurückzulegen. Außerdem sollen die Kinder möglichst früh schon gute Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln, ein Bewusstsein für den Umwelt- und Klimaschutz entwickeln und Spaß am Bewegen haben“, erklärt sie.
Die Kita Am Dustholz, die an einer Sackgasse liegt, ist besonders gut geeignet für das Pilotprojekt. Bereits im März hat das Kita-Team begonnen, Eltern und Kinder zu informieren. Außerdem wurden erste Teilprojekte beispielsweise zur gesunden Ernährung und zur Wahrnehmung mit allen Sinnen gestartet.
Ende Mai soll in einer Vater-Kind-Aktion vor der Kita unter anderem eine Haltestelle für Fahrräder und Roller gebaut werden. Vom 4. bis 8. Juni wird ein Teil der Dustholzstraße gesperrt, um als Spielstraße zur Verfügung zu stehen. „Dann können Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis zum Parkplatz an der Bünder Welle bringen, von dort geht’s in einem knapp fünfminütigen Fußweg durch den Dustholz-Park zur Kita“, kündigt Annette Lüer, Verkehrsplanerin der Stadt Bünde, an.
Ein Schwerpunkt liegt bei dem Pilotprojekt auf der frühzeitigen Verkehrserziehung. Zu einem gemeinsamen Spaziergang durch den Dustholz- Park kam Verkehrssicherheitsberaterin Jennifer Landwehrmeyer von der Kreispolizeibehörde in die Kita. Sie erklärte Verkehrszeichen und -regeln sowie richtiges Verhalten auf dem Geh- und Radweg. „Die Mobilitätswoche ist eine schöne Idee. Bereits mit Kindern in diesem Alter kann man präventiv mit der Verkehrserziehung beginnen“, sagt die Polizeioberkommissarin.