
Foto (von links): Pfarrer Matthias Storck, Pfarrerin Dr. Petra Savvidis und Superintendent Michael Krause bei einem gemeinsamen Treffen von Gemeindemitgliedern und Vertretern des Kirchenkreises im Kirchenkreisamt
Herford (02.06.2018) . Seit sieben Jahren veranstaltet der Kirchenkreis Herford einmal im Jahr eine Visitation, um den Menschen in ihrer Gemeinde zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr war der Synodalvorstand eine Woche lang in den Einrichtungen und Gruppen der Marienkirchengemeinde Stiftberg unterwegs.
„Der Besuch hat uns mitten hinein ins Gemeindeleben geführt. Es ist wichtig, dass wir die Arbeit vor Ort im Blick behalten“, sagte Superintendent Michael Krause. Beeindruckt habe ihn der Besuch der Justizvollzugsanstalt, die auf dem Gebiet der Gemeinde liegt, berichtete er: „Das ist eine besondere Situation. Die Gemeinde und der evangelische Gefängnisseelsorger stehen in einem engen Kontakt. Die Einblicke haben uns sehr bewegt.“
Darüber hinaus standen auch Besuche bei weiteren Mitgliedern und Partnern der Kirchengemeinde auf dem Programm, wie unter anderem den Kitas, den Schulen, verschiedenen Gruppen innerhalb der Gemeinde und der Hochschule für Kirchenmusik.
Die Marienkirche sei für Gottesdienste und Veranstaltungen sehr gefragt, hielt Michael Krause fest. Er hebt auch den Friedhof der Gemeinde hervor: „Das ist ein Ort der Trauer und der Hoffnung zugleich. Er ist so gestaltet, dass sich die Menschen gerne dort aufhalten.“
Zum Abschluss der Visitationswoche trafen sich Gemeindemitglieder und Vertreter des Kirchenkreises zum gemeinsamen Frühstück im Kirchenkreisamt. Dabei gab Michael Krause einen augenzwinkernden Impuls, in dem er körperliche und vor allem geistige Bewegung mit Gott in Verbindung brachte. Die Visitation könne dabei helfen, feste Trampelpfade zu verlassen, sagte er: „Bei so einer Woche der Begegnungen geraten die Nervenzellen in Bewegung und wir gehen inspiriert heraus.“
„Ich fand den Besuch sehr angenehm. Wir haben eine unheimliche Freundlichkeit und Nähe erfahren. Die alten Damen und Herren haben viel Freude gehabt“, fasste Hildegard Fischer von der Treffpunktgemeinschaft ihre Eindrücke zusammen.
Auch Gefängnispfarrer Stefan Thünemann freute sich über die Wertschätzung, die der Synodalvorstand ihm entgegenbrachte. „Ich habe mich sehr gefreut, dass der Kirchenkreis auch mich in den Blick genommen hat und die Seelsorge in der JVA Beachtung findet“, sagte er. Er habe in den Gesprächen auch ein Gespür für die Herausforderungen bekommen, denen sich die Kirchengemeinde stellen muss – sei es im Umgang mit der Jugend oder in der Arbeit mit den Flüchtlingen. Sie begegne auch der JVA mit großer Offenheit, betonte er: „Die Gemeinde gibt mir zum Beispiel die Gelegenheit, in der Kirche in einem normalen Gottesdienst Gefangene zu konfirmieren.“
Nach dem Frühstück trugen die Gemeindemitglieder in einer abschließenden Arbeitsphase in Gruppen ihre Wünsche zusammen, überlegten, welche Hindernisse diesen im Weg stehen und was sie selbst tun können, um die Wünsche trotzdem zu verwirklichen. Auf diesem Wege gaben sie sich gegenseitig Anregungen und gingen mit neuen Impulsen und Ideen für ihre zukünftige Arbeit aus der Visitationswoche heraus.