Herford (02.07.2019). Der Kirchenkreis hatte zur zweitägigen, öffentlichen Synode nach Herford ins Lutherhaus eingeladen. In der Kreissynode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.
Anstaltsleiter Friedrich Waldmann von der JVA Herford stellte in einem Grußwort das gewachsene Vertrauen zwischen Kirche und Staat in den Mittelpunkt seines Grußwortes. Vorausgegangen war ein Gottesdienst, den der Gefängnisseelsorger Stefan Thünemann gestaltet hat.
Auf der Tagesordnung standen unter anderem Berichte der Gemeinden und des Superintendenten. Hier können Sie den Bericht des Superintendent herunterladen: PDF-Datei, 232 KB.
Außerdem wurden mehrere Themen im Rahmen der landeskirchlichen Stellungnahmeverfahren zur Änderung der Kirchenordnung diskutiert. Superintendent Michael Krause: "Die umfangreichen Stellungnahmeverfahren sind, wie ich finde, gut bearbeitet und gut eingebracht worden. Die Synode hat intensiv diskutiert und auch andere Meinungen hatten ihren Raum."
In der Frage der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hat die Synode entschieden. Die Anwesenden votierten mit 93 Ja-Stimmen und 18 Nein-Stimmen, dass die bisherige öffentliche Segnung im Gottesdienst zukünftig Trauung genannt werden soll. Darüber muss jetzt die Landessynode im November entscheiden.
Während der Synode wurde eine hohe Würdigung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit deutlich. Beispielsweise haben sich in den vergangenen Monaten 20 Gemeinden im Kirchenkreis in vielfältiger Form in die Flüchtlingsarbeit eingebracht. „Wir haben uns der Herausforderung mit unheimlich viel Engagement gestellt“, sagte Pfarrer Holger Kasfeld. Unter anderem nannte er die Suche nach Ausbildungsplätzen, die Hilfe beim Lernen der deutschen Sprache und die Integration durch Mitwirken im Gemeindeleben.
Auch zum aktuellen Geschehen gab es Wortbeiträge. „Da ertrinken jeden Tag Menschen im Mittelmeer, das ist eine Schande vor dem Herrn“, sagte beispielsweise Pfarrer Eckardt Koch aus Enger.