
Herford (13.08.2020). „Politikerinnen und Politiker in Städten und Kommunen sind gefordert, sich für eine verbindliche Absicherung und Weiterentwicklung der Bekämpfung des Menschenhandels einzusetzen“, heißt es in den „Politischen Forderungen für den Bereich Menschenhandel".
Diese Forderungen haben die Mitarbeiterinnen der spezialisierten Fachberatungsstelle für von Menschenhandel betroffene Frauen, NADESCHDA, an die Kommunalpolitik in Ostwestfalen-Lippe verschickt. Dass Menschenhandel nicht allein ein Thema der Großstädte ist, sei hinreichend bekannt. Dass in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) ca. 70 Bordellbetriebe sind, in denen auch Zwangsprostituierte arbeiten, gälte es, achtsam in den Blick zu nehmen.
In den elf aufgeführten Forderungen geht es sowohl um Umsetzungen von vorhandenen Erlassen, Schulungen für Polizeikräfte sowie um freien Zugang zu Bildung, Integrationshilfen und gesicherte Aufenthaltstitel für Betroffene, als auch um dauerhafte finanzielle Absicherung von NADESCHDA und konsequente Gewinnabschöpfung aus Menschenhandelsverfahren.
Der vollständige Wortlaut der Forderungen ist hier zu finden.
NADESCHDA ist eine in Herford angesiedelte Frauenberatungsstelle in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. und bietet Beratung für Opfer von Menschenhandel in Ostwestfalen-Lippe an. Seit April 2016 werden im Rahmen des Projekts “Flüchtlingsberatung für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind“ Frauen, die auf dem Asylweg Opfer von Menschenhandel geworden sind, identifiziert und in die Betreuung der Beratungsstelle Nadeschda aufgenommen.
Dazu dient auch die wöchentlich und zusätzlich bei Bedarf stattfindende Beratung in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete in Bielefeld. Außerdem führen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle Schulungen von hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen im Bereich der Flüchtlingshilfe durch.
Weitere Infos unter www.nadeschda-owl.de