
Foto, von links: Bürgermeister Thomas Meyer, Petra Eggert-Höfel (B&S), Superintendent Michael Krause und Landrat Jürgen Müller fördern die Quartiersentwicklung rund um den Meisenpfad in Westerenger
Foto: Architekt und Projektleiter Florian Ohmes (rechts) mit einem Modell von dem Wohnquartier
Enger (15.08.2020). Die Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Herford eG (B&S) investiert etwa 2,8 Millionen Euro in eine neue Kindertageseinrichtung (Kita) für 95 Kinder am Meisenpfad in Enger. Der Evangelische Kirchenkreis Herford wird als Mieter den Betrieb der Kita übernehmen. Die Gesamtnutzfläche der Kita beträgt rund 900 Quadratmeter, die Fertigstellung ist für Juni 2021 geplant.
Der Kita-Neubau und die Quartiersentwicklung sei ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit vom Kreis Herford mit seinem Kreisjugendamt, der Stadt Enger, dem Investor B&S und dem Kirchenkreis, berichtet Landrat Jürgen Müller. Das bestätigt auch Bürgermeister Thomas Meyer: „Das Projekt ist ein sehr gutes Zeichen für die Menschen, die hier wohnen.“ Für Michael Krause ist ein Quartier keine anonyme Wohnstätte, sondern grundsätzlich wichtig für ein gutes Zusammenleben von Menschen. „Wir sind froh, dass wir als Partner bei diesem Projekt dabei sein dürfen“, sagt der Superintendent des Kirchenkreises.
Nachdem die bestehenden Miethäuser der B&S an der Adlerstraße in den vergangenen Jahren gründlich modernisiert und aufgewertet worden sind, folgt nun der zweite Schritt einer aufwändigen Quartiersentwicklung: Auf einer benachbarten, etwa 2.300 Quadratmeter großen unbebauten Grundstücksfläche wurde jetzt mit dem Neubau einer modernen Kindertagesstätte mit fünf Gruppen begonnen.
Petra Eggert-Höfel, Vorstandsvorsitzende der B&S: „Bis vor zwei Jahren standen auf dieser Fläche die stark in die Jahre gekommenen Miethäuser Adlerstraße 1 bis 7. Diese Gebäude waren wirtschaftlich nicht modernisierungsfähig, außerdem entsprachen die Grundrisse nicht mehr heutigen Wohnwünschen. Die Entscheidung zum Abriss war goldrichtig, die frei gewordene Fläche können wir nun ganz nach heutigen Bedürfnissen entwickeln, etwa durch die Realisierung dringend benötigter Kindergartenplätze.“
Die Planung sieht einen zweigeschossigen Baukörper vor, deren Gruppenbereiche sich zur südlich gelegenen, großzügigen Außenspielfläche öffnen. Während im Erdgeschoss Küche, Leitungsbüro, Schlafräume, Mehrzweckraum sowie die Gruppenbereiche 1 und 2 vorgesehen sind, befinden sich im Obergeschoss die Räume der Gruppen 3 bis 5, der Personalbereich, sowie ein Differenzierungsraum. Beide Geschosse werden über eine breite Treppe verbunden, zusätzlich ist der Einbau eines Personenaufzugs vorgesehen, so dass das gesamte Gebäude barrierefrei nutzbar ist.
Ebenso wie die kurz vor der Fertigstellung stehende B&S KiTa an der Prof.-Vormfelde-Straße in Enger wird auch der Neubau am Meisenpfad in Holzrahmenbauweise ausgeführt, erläutert Architekt und Projektleiter Florian Ohmes: „Diese besonders nachhaltige Bauweise hat sich bereits bei vielen unserer jüngeren Neubauprojekte bestens bewährt. Neben einer kurzen Bauzeit und überdurchschnittlicher Fertigungsqualität profitieren die Nutzer von hervorragenden Dämmeigenschaften und einem tollen Raumklima.“
Auch in Enger ist in den letzten Jahren der Bedarf an Kita-Plätzen stark gestiegen, so dass die Stadt Enger und das Jugendamt des Kreises Herford die Schaffung zwei weiterer Kindertageseinrichtungen für notwendig erachtet haben.
Am Meisenpfad entsteht eine neue Kita mit viel Platz für 95 Kinder von vier Monaten bis sechs Jahre, davon sind 22 Plätze für Kinder unter drei Jahre und 73 Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren. In einem Interessenbekundungsverfahren ist die zukünftige Trägerschaft dem Evangelischen Kirchenkreis Herford übertragen worden.
Der Kirchenkreis ist Träger von 44 Kindertageseinrichtungen, davon derzeit sieben Kitas in Enger und baut sein Angebot für Familien in Enger weiter aus. Aktuell wurden in den vorhandenen Einrichtungen vorübergehend zusätzliche Plätze geschaffen.
Die neue Kita wird eingebunden in eine große Trägerschaft mit einem bekannten und anerkannten Konzept und vielfältigen Unterstützungsangeboten wie zum Beispiel Fachberatung, Fortbildung und Verwaltung. Wichtige pädagogische Elemente werden auch hier sein: Religionspädagogik und Einbindung in die Kirchengemeinde - Inklusion – Musik, Bewegung und Sprache – Bildung für nachhaltige Entwicklung – gesunde Ernährung.
Der Kirchenkreis wird das Gebäude für den Betrieb der fünfgruppigen Kita anmieten, die Planung ist in enger Abstimmung zwischen B&S und dem Kirchenkreis erfolgt.
Das große Außengelände wird naturnah gestaltet und soll den Kindern vielfältige Möglichkeiten bieten.
Die Anstellung des Personals wie Leitung, pädagogische Fachkräfte und Hauswirtschaftspersonal wird in den nächsten Monaten eine zentrale Aufgabe sein, damit die Kita dann im Sommer 2021 auch an den Start gehen kann.
„Wir haben dann 56 evangelische Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis und sind ein attraktiver Arbeitgeber für Auszubildene und pädagogische Fachkräfte“, sagt Sabine Lampka, Verwaltungsleiterin des Kirchenkreises.
„Wer bei unseren Kitas arbeitet, hat aufgrund der Vielzahl an Einrichtungen sehr gute Möglichkeiten, Perspektiven und Aufstiegschancen“, sagt Pfarrer Rolf Bürgers, Vorsitzender des kreiskirchlichen Kita-Leitungsausschusses.