Wundergeschichten und Religionsunterricht: Anregende Tagung der Ev. Männerarbeit

Erstellt am 30.01.2020

Vorträge von Pfarrer Dr. Manfred Karsch und Professor Dr. Bernd Kollmann

Foto: Professor Dr. Bernd Kollmann (Mitte) zusammen mit dem Vorsitzenden Dieter Tönsing (links) und Pfarrer Joachim Eisemann

 

Text und Foto: Bernd Höner

(Hiddenhausen/ Kreis Herford, 30.01.2020). Mit einem sehr gut besuchten Seminartag startete die Evangelische Männerarbeit im Kirchenkreis Herford ins neue Jahr. Mit ihren Vorträgen regten Professor Dr. Bernd Kollmann von der Universität Siegen und Pfarrer Dr. Manfred Karsch das Publikum zum Nachdenken und zur Diskussion an.

Die Wunder Jesu seien ein wichtiges Thema der neutestamentlichen Wissenschaft, sagte Kollmann. Der Hochschullehrer für Exegese und Theologie des Neuen Testaments sprach sogar von einem "Boom der Wunderforschung" in den vergangenen Jahren.

Wenn man heute Jesu Wunder wie zum Beispiel das Wandeln über Wasser verstehen wolle, dann sei es wichtig, hinter der Erzählung den tieferen Gehalt zu sehen. So seien es vor allem symbolische Deutungen, die beispielsweise den Sturm auf dem See mit den Stürmen des menschlichen Lebens in Verbindung brächten. "Wir müssen auf diese tiefere Bedeutung achten und nicht einfach danach fragen, ob es stattgefunden hat oder nicht", sagte Kollmann.

Anders verhalte es sich mit den Heilungen und Exorzismen Jesu: Die seien Bestandteil des historischen Wirkens Jesu gewesen. Kollmann begründete dies unter anderem mit Jesus Selbstaussagen zu diesen Taten, nämlich dass er diese im Namen Gottes verbringe. Diese Heilungswunder und Exorzismen müsse man nicht als Durchbrechung von Naturgesetzen verstehen, sondern als erstaunliche und überraschende Ereignisse. Die Heilung anderer Krankheiten durch Jesus erklärte der Theologe unter anderem mit dessen charismatischer Ausstrahlung und damit psychosomatisch.

Pfarrer Dr. Manfred Karsch vom kreiskirchlichen Referat für pädagogische Handlungsfelder in Schule und Kirche berichtete über die Bedeutung des schulischen Religionsunterrichts. Er sei angesichts des religiösen Traditionsabbruchs heute oft der einzige Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche mit Fragen und Antworten (nicht nur) des christlichen Glaubens auseinandersetzen könnten.

Die Zukunft des Religionsunterrichts sieht Karsch in der konfessionellen Kooperation, wie sie jetzt in großen Teilen Nordrhein-Westfalen möglich sei. Diese Form des Unterrichts leiste einen Beitrag zum Dialog der Konfessionen, aber auch einen Beitrag zum interreligiösen Dialog. Nach eigener Aussage entscheidend für ihn sei dabei auch die Person des Lehrenden: "Guter Religionsunterricht zeichnet sich in Gegenwart und Zukunft dadurch aus, dass er von glaubwürdigen Personen unterrichtet wird."

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