
Foto: Lianne Holtmann (links) vom Bezirksverband der Evangelischen Frauenhilfe Herford und Pfarrerin Eva-Maria Schnarre (2.v.r.) übergeben FFP2-Masken an Uwe Grühl und Barbara Beckmann von der Herforder Tafel.
Herford (08.02.2021). „Einerseits wollen wir gerade jetzt denen helfen, die in dieser Corona-Pandemie besonders auf Unterstützung angewiesen sind, andererseits haben manche von uns gerade jetzt Hilfe nötig“, berichtet Pfarrerin Eva-Maria Schnarre vom Frauenreferat im Kirchenkreis Herford. Deswegen versucht der Bezirksverband der Evangelischen Frauenhilfe Herford sowohl anderen Frauen wie auch die eigenen Mitglieder zu begleiten und zu unterstützen.
Beispielswiese hat der regionale Frauenverband 350 FFPS2-Masken an der Herforder Tafel gespendet. Die Masken sind sowohl für Mitarbeitende wie auch für diejenigen, die als Kunden kommen. „Die Tafel weiß, wer die Masken besonders benötigt und kann sie entsprechend verteilen“, sagt Lianne Holtmann, eine der beiden Vorsitzenden des Bezirksverbandes. Bei der Spendenübergabe war sie wieder einmal vom hohen Engagement der hilfeleistenden Frauen und Männer vor Ort begeistert.
Außerdem spendete die Frauenhilfe FFP2-Masken an die Frauenberatungsstellen Nadeshda und Theodora sowie die Obdachlosenhilfe. „Mit gesichertem Einkommen und einem Dach über dem Kopf lässt sich diese Zeit immer noch besser durchstehen als ohne Geld oder Obdach“, erklärt Frauenpfarrerin Schnarre. „Wir wissen, dass viele hinsehen, wo es Menschen gerade besonders schwer wird. So wollen auch wir unterstützen, wo es nötig ist.“
Ihrer Beobachtung sind in den vergangenen Wochen auch Helferinnen und Helfer zunehmend an ihre persönlichen Grenzen gestoßen. Schnarre: „Bei unseren Mitgliedern, vor allem den älteren, stellt sich mehr und mehr eine Art ´Corona-Blues´ ein. Darum wollen wir auch sie mit einigen Aktionen aus der Lethargie holen.“
Bei den meisten örtlichen Frauenhilfen im Kirchenkreis Herford gibt es Initiativen zu Telefonketten und per Post verschickte schriftliche Grüße, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Schnarre: „Oftmals kann, wenn nötig, auch praktische Hilfe vor Ort organisiert werden. Jetzt sind aber ganz bewusst alle zu Aktivitäten aufgerufen, die von den Mitgliedern zu Hause durchgeführt werden können.“
Unter anderem wurde eine Strickaktion ins Leben gerufen, berichtet sie. Außerdem sei ein Kochbuch in Vorbereitung sowie ein Buch mit Geschichten aus dem reichen Erfahrungs- und Erlebnisschatz der Frauen. Falls sich daraus einmal Einnahmen erzielen lassen, soll der Erlös daraus Organisationen zugutekommen, die weltweit Hilfe leisten, wie zum Beispiel Brot für die Welt.
Außerdem soll gemeinsam ein Projekt für das Rettungsschiff der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorbereitet werden, das Ertrinkende aus dem Mittelmeer retten soll. „Aus Vernunft noch eine Weile zu Hause bleiben, aber dabei Vernünftiges tun, wenn wir können, das ist unser Ansatz“, erläutert Schnarre die Aktivitäten und wünscht sich, dass viele dadurch Gemeinschaft auch auf Distanz erleben werden.