Junge Geflüchtete fit für den Arbeitsmarkt machen: Diakonisches Werk hilft und unterstützt im Kreis Herford

Erstellt am 13.09.2021

NRW-Förderprogramm „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“

Foto: Sie machen sich stark für die Zukunft von jungen Menschen (von links): Die beiden "Coaches" Saber Neiwert und Arzu Artikarslan gemeinsam mit Pfarrer Holger Kasfeld, Barbara Geisler-Hadler und Fabian Drosselmeier

 

Kreis Herford (13.09.2021). Arzu Artikarslan (30) und Saber Neiwert (60) arbeiten als „Coaches“ beim Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenkreis Herford. Gemeinsamem machen sich die Muslima und der Christ stark für junge Geflüchtete mit Förderbedarf. Dazu gibt’s ein NRW-Förderprogram.

In Nordrhein-Westfalen leben derzeit rund 23.000 junge Geflüchtete, die teilweise offiziell nur „geduldet“ sind. Deswegen erhielten sie bislang oftmals keine oder nur eingeschränkte berufsfördernde Unterstützungen.

„Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass jeder Mensch eine sinnvolle Aufgabe und Anerkennung braucht. Das sind absolut stabilisierende Faktoren im Leben“, sagt Pfarrer Holger Kasfeld, Vorstand vom Diakonischen Werk. Seiner Erfahrung nach sind junge Geflüchtete grundsätzlich leistungsbereit und möchten gerne arbeiten. Jedoch fehlen manchen zum Beispiel die sprachlichen Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Berufsausbildung zu erhalten oder abzuschließen.

Die NRW-Landesregierung hat das Programm „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ mit einem Fördervolumen von 50 Millionen Euro ins Leben gerufen. Damit werden spezielle Angebote insbesondere für junge Geflüchtete im Alter von 18 bis 27 Jahren gefördert.

„Das sind diejenigen, die bei Förderungen früher oft durchs Raster gefallen sind. Das Land NRW will jetzt genau diese jungen Menschen unterstützen und sie fit machen für den Arbeitsmarkt“, sagt Barbara Geisler-Hadler, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes. Im Rahmen des Förderprogramms hat das Diakonische Werk drei zusätzliche Arbeitsstellen eingerichtet, um junge Frauen und Männer im Kreis Herford zu unterstützen.

Zwei Arbeitsstellen sind dafür bereits mit pädagogischen Fachleuten besetzt: Arzu Artikarslan und Saber Neiwert. Durch ihre persönlichen Lebenswege, Ausbildungen und Berufserfahrungen haben die beiden Deutschen einen guten Draht zur Zielgruppe.

„Ich freue mich auf die Arbeit, weil wir mit diesem Landesprogramm jungen Menschen helfen, sich eine gute Zukunft zu erarbeiten“, sagt Arzu Artikarslan. Die 30-Jährige ist in Herford geboren, hat eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und anschließend erfolgreich Pädagogik und Soziale Arbeit studiert. Bislang betreute sie in der Jugendhilfe Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund, außerdem unterstützt sie seit sechs Jahren ehrenamtlich die Evangelische Diakoniestiftung Herford.

Saber Neiwert sieht das Landesprogramm als eine wichtige Ergänzung für die Integration in Deutschland. „Wir ermöglichen jungen Menschen, die sonst eine unsichere Perspektive haben, einen für sie passenden Weg zu finden“, sagt der Pädagoge und Sozialarbeiter. Vor 60 Jahren ist er in Teheran geboren, studierte in Deutschland und lebt hier inzwischen seit 36 Jahren. In den vergangenen Jahren hat er bereits mehrmals unter anderem im Auftrag der Diakonie soziale Projekte koordiniert und Hilfsmaßnahmen organisiert.

Das Team wird eine dezentrale Beratung in Herford, Löhne und Bünde anbieten. Die Beratungs-, Betreuungs- und Begleitungsmaßnahmen erfolgen in Zusammenarbeit mit Kommunalverwaltungen, Flüchtlingssozialarbeitern und den Trägern der freien Wohlfahrtspflege.

„Ziel ist, junge Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bekommen oder um Abbrüche zu vermeiden. Unsere Coaches setzen dort an wo es Stolpersteine gibt oder wo für den Berufseinstieg zusätzliche Qualifikationen notwendig sind, um ausbildungsfähig zu werden“, erklärt Fabian Drosselmeier von der Migrations- und Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks.

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