
Foto oben: Superintendent Dr. Olaf Reinmuth
Foto oben: Pfarrer Holger Kasfeld
Foto oben: Kreiskantorin Johanna Wimmer
Foto oben: Regiolokale Kirchenentwicklung. Ein Vortrag von Pfarrer Christhard Ebert
Kirchenkreis Herford (29.06.2021). Der Evangelische Kirchenkreis Herford hatte am 25. und 26. Juni zu einer zweitägigen Kreissynode eingeladen. Es war eine Synode mit vielen Impulsen Richtung Gemeindeentwicklung.
In der Kreissynode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden. Sie wurde wegen der Corona-Pandemie digital als Video-Konferenz durchgeführt. Interessierte Zuschauer konnten die zweitägige live auf dem Youtube-Kanal des Kirchenkreis Herford verfolgen.
Entscheidungen mussten nur sehr wenige getroffen werden. Es ging diesmal inhaltlich mehr um das Anregen von Veränderungen, von Entwicklungen und um Freude und Motivation am aktiven Gestalten.
„Lust auf Entwicklung machen, das ist ein erklärtes Ziel dieser Synode“, sagte Superintendent Dr. Olaf Reinmuth. Auf der Synode wurde außerdem angeregt, organisatorisch über Gemeindegrenzen hinaus zu denken, die Region zu entdecken, in lebendige Nachbarschaften zu kommen. „Kirche hat eine wichtige Aufgabe, gerade jetzt. Es geht darum, dass sie Menschen zusammenführt“, sagte Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford in seinem Grußwort.
Die Überschrift lautete „Regiolokale Kirchenentwicklung“, also Entdeckung von Nachbarschaften oder Regionen, Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg, bezogen auf kommunale Räume oder Regionen. Dort das Evangelium nahezubringen, wo die Leute sind. Die evangelische Botschaft mit den Bedürfnissen der Leute in Verbindung bringen. Unter anderem gab Pfarrer Christhard Ebert vom Institut für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der EKvW einen profunden Einblick ins Thema mit seinem Vortrag: „Regiolokale Kirchenentwicklung: Was ist das? Wie geht das? Einführung, Impuls, Gespräch.“
Außerdem gab es bei der zweitägigen Tagung eine Reihe von Anregungen, Ideen und Impulsen für Werkzeuge der Veränderung, Methoden oder Verfahrensweisen: In Pfarrteams aus verschiedenen Professionalitäten zu arbeiten, ist eine Möglichkeit; Fundraising zu betreiben und damit über bestimmte Projekte die Bindung der Menschen vor Ort an die Kirchengemeinde oder ein Projekt zu stärken und nach vorne zu stellen, ist eine andere Möglichkeit; sich bewusst sein, dass man auch anfangen kann, wenn man noch nicht haargenau weiß, was am Ende dabei herauskommt, eine andere Methode. Einige Beispiele von Kirchengemeinden aus der Gegenwart und der Vergangenheit rundeten den Blick auf die Möglichkeiten ab.
Die weiteren Programmpunkte der Kreissynode, auch über die Hochschule, waren eher kurze Berichtspunkte, beispielsweise zur Standort-Diskussion der Hochschule für Kirchenmusik. Die grundsätzliche Entscheidung darüber liegt bei der Landeskirche.
Ausdrücklich betonte der Kirchenkreis Herford, die regionale Nachwuchsförderung für traditionelle Kirchenmusik aktiv mitgestalten zu wollen. „Wir müssen dafür etwas tun, unabhängig von der Entscheidung, was mit der Hochschule für Kirchenmusik passiert“, sagte Kreiskantorin Johanna Wimmer.
Eine der Ideen ist, eine Art Nachwuchszentrum in Herford zu etablieren. Es soll ein Konzept erstellt werden für die kirchenmusikalische Nachwuchsgewinnung und -förderung im gesamten Gestaltungsraum. Das Konzept soll auch thematische Fortbildungen und Zusatzangebote zum Beispiel für Chöre beinhalten. Nach Aussage von Johanna Wimmer gibt es dafür einen „großen Bedarf“.
Der befürchtete finanzielle Defizit für 2020 im Hinblick auf die Kirchensteuer ist nicht so stark eingetreten wie prognostiziert. In der Evangelischen Kirche von Westfalen gibt es „nur“ einen Rückgang der Kirchensteuer von rund 3,7 Prozent, berichtete Daniel Bittmaier, Abteilungsleiter Finanzen beim Kirchenkreis, die vorläufigen Zahlen.
Der Kirchenkreis Herford erwartet für 2020 rund 17,25 Millionen an Kirchensteuern, somit sogar rund 2,2 Prozent mehr als 2019. Das sei eine überraschende Entwicklung für den Kirchenkreis und resultiere auch aus besonderen Effekten in 2020, zum Beispiel aus zusätzlichen Ausgleichszahlungen innerhalb der Landeskirche und geringere notwendige Zuweisungen an die Pensionskasse.
Für 2020 erwartet Bittmaier insgesamt ein positives Jahresergebnis in Höhe von 400.000 Euro. Als Gesamtergebnis für die Jahre 2019 und 2020 beschreibt er ein positives Ergebnis von 1,5 Millionen Euro. Die tatsächlichen Zahlen werden der Finanzsynode des Kirchenkreises im Herbst vorgelegt und dann wird über deren Verwendung beschlossen. Für 2021 werden nicht so große Steigerungen wie ursprünglich prognostiziert erwartet, aber es wird mit Steigerungen gerechnet. Bittmaier: „Wir sind wirtschaftlich ganz gut durch die Krise gekommen.“
Auch in der der Frage der neuen Struktur der Diakonie im Kirchenkreis Herford gab es weitere organisatorische Informationen für die Mitglieder der Synode. Im kommenden Herbst stehen konkrete Entscheidungen an, die dann von den drei diakonischen Trägern in der Nähe des Kirchenkreises in den Gremien getroffen werden.
Freitag, 25. Juni, ab 18 Uhr bis ca. 21.40 Uhr, https://youtu.be/I4jVb6YCTIo
Samstag, 26. Juni, ab 9 Uhr bis ca. 14 Uhr, https://youtu.be/Ziebhd6xFvw
Download: Ursprünglicher Zeitplan als PDF-Datei [203 KB]
Ihre Spende ist bestimmt für das Projekt des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Herford "Kindern eine Stimme geben". Das Angebot will der sozialen Isolation von Kindern und Jugendlichen entgegenwirken. Kinder von suchtkranken Eltern sind besonderen Gefahren ausgesetzt. Oft müssen sie Verantwortung für die ganze Familie übernehmen. Die Corona-Pandemie verstärkt diese Überforderung. Das Diakonische Werk bietet kurzfristige Hilfe und verlässliche Begleitung. Mit Ihrer Spende schenken Sie Menschen hier bei uns im Kreis Herford neuen Mut und neue Hoffnung.
Link zur Kollekte / Spende:
https://www.kd-onlinespende.de/projekt/kindern-eine-stimme-geben/display/link.html
Foto oben: Landrat Jürgen Müller
Foto oben: Kirchenrat Dr. Vicco von Bülow, EKvW
Foto oben: Daniel Bittmaier