
Foto: Live aus dem Kirchenkreis. David Heuer (links) betreut die Technik, damit alle Synodale bei Zoom und die Zuschauer bei Youtube an der Synode teilnehmen können
Foto: Superintendent Dr. Olaf Reinmuth (links) und Pfarrer Holger Kasfeld
Kreis Herford (30.01.2021). Der Evangelische Kirchenkreis Herford hat die von Superintendent Dr. Olaf Reinmuth geleitete Kreisynode am 29. und 30. Januar als Video-Konferenz durchgeführt. Die Tagungsorganisation war eine neue technische Erfahrung und inhaltlich sehr gehaltvoll!
In der Kreissynode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden. Die rund 120 stimmberechtigten Synodenmitglieder beteiligten sich aktiv mit der Videokonferenz-Software "Zoom" an der zweitägigen Tagung. Interessierte Zuschauer konnten die Synode live auf dem Youtube-Kanal des Kirchenkreis verfolgen.
Am Freitagabend waren auf Youtube bis zu 89 Gäste gleichzeitig online. Die meisten Zuschauer hatte der Programmpunkt "Hochschule für Kirchenmusik auf dem Prüfstand". Insgesamt schalteten sich während der Synode am Freitagabend 387 Menschen bei Youtube zeitweise hinzu.
Am Samstag waren während der Synode insgesamt 253 Gäste zeitweise online, in Spitzenzeiten bis zu 53 Zuschauerinnen und Zuschauer gleichzeitig.
TOP Sexualisierte Gewalt: Kirchenrätin Daniela Fricke führte in die Thematik ein, die die Evangelische Kirche von Westfalen schon länger beschäftigt: Prävention vor und Umgang mit sexualisierter Gewalt. Es ist ein großes gesamtgesellschaftliches Thema. Nach einem entsprechenden Gesetz der EKD hat die Landessynode für die westfälische Landeskirche im November ein Gesetz beschlossen, das die Einzelheiten festlegt. Vorgesehen ist ein hoher Schulungsbedarf sämtlicher Ehren-, Haupt- und Nebenamtlicher, wirklich sehr umfangreich. Außerdem muss jeder Bereich ein Schutzkonzept bezogen auf sexualisierte Gewalt erstellen. Das schreibt das neue Gesetz auch vor. Daniela Fricke, die im Landeskirchenamt dafür zuständig ist, erklärt die Thematik. Die kreiskirchliche Verwaltungsleiterin Sabine Lampka erläuterte die Umsetzungsideen für Herford. Die Arbeit hier ist an den Kirchenkreisverband delegiert, wo auch schon Mittel dafür bereitstehen. Die Einzelarbeit kann im Grunde demnächst, coronabhängig, anfangen.
TOP Hochschule für Kirchenmusik: Dass die Hochschule für Kirchenmusik unter Druck steht, hat der heutige Superintendet Olaf Reinmuth schon einige Mal in seiner in seiner vorherigen Funktion in Finanzreden gesagt. Die Hochschule wird von der Landeskirche betrieben. Die Landeskirche saniert ihren eigenen Teilhaushalt mit hoher Vehemenz. Diese Aufgabenkritik 1, wie gesagt wird, ist jetzt zum Ende gekommen. Im Bereich der Hochschule ist ein hoher Sparanteil umzusetzen. Außerdem ist es erklärter Wunsch beider Teile der Hochschule, des klassischen hier in Herford und des Pop-Akademie-Teils in Witten, die beiden Teile wegen gegenseitiger Inspiration zusammenzubringen. Das macht durchaus Sinn, allerdings ergibt sich daraus die Frage, wo der zukünftige Standort dieser vereinten Teile sein soll. Nach einigen Versuchen, hier in Herford etwas zu machen, wurde auch ein möglicher anderer Standort vorschlagen, und zwar neben der Evangelischen Fachhochschule in Bochum, um dort eventuell Synergieeffekte zu erzielen. Die Kirchenleitung, die das Verfahren steuert und entscheidet, muss entscheiden, ob Bochum als Standort weiter verfolgt werden soll oder nicht. Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow, gleichzeitig der Ortsdezernent für den Kirchenkreis Herford und der zuständige Dezernent für Kirchenmusik für die Landeskirche insgesamt, hat den aktuellen Sachstand berichtet.
Darauf folgte während der Tagung am Freitagabend eine intensive Diskussion und ein mit großer Mehrheit beschlossner Antrag aus der Kreissynode. Die westfälische Kirchenleitung wird gebeten, u.a. noch keine Entscheidung für einen ganz neuen Standort zu treffen, sondern die Vorteile und Möglichkeiten eines Standortes im bisherigen Raum Herford weiter zu prüfen (Genauer Wortlaut des Antrags ist im Video bei YouTube am Freitagabend zu hören).
TOP Digitalisierung: seit Monaten sind viele sehr praktisch-experimentell unterwegs in dieser Angelegenheit. Durch Corona wurde die Gesellschaft hineinkatapultiert in die weitere digitale Entwicklung. Der Kirchenkeris setzt sich diesem Punkt einerseits grundsätzlich damit auseinander, was das überhaupt bedeutet. Christian Sterzik von der EKD hat darüber berichtget, wie Digitalisierung die Kirche verändert. Danach ging es andererseits um konkrete Dinge im Kirchenkreis. So hat Dr. Kai-Uwe Spanhofer von der AG Digitalisierung in Kitas berichtet, die im Februar mit ihrer Arbeit beginnt, außerdem Eindrücke von der Landessynode zu diesem Thema weitergeben. Superintendent Olaf Reinmuth erklärte, wie Anträge an den Digitalisierungsfonds gestellt werden können.
TOP Diakonie: Die Idee ist, die drei eigenen oder nahen diakonischen Träger, die es im Kirchenkreis gibt, zusammen zu bringen: Diakonie im Kirchenkreis aus einer Hand. Das hat organisatorische Vorteile und bringt Klarheit für die, die mit Diakonie etwas zu tun haben wollen, können und sollen. Gemeint sind die Diakoniestiftung, das Diakonische Werk e. V. und die Diakoniestationen gGmbH. Teilselbständigkeit und unterschiedliche Arbeitsweisen sollen erhalten bleiben. Der Zuschussbedarf für die Diakonie bleibt bestehen. Es ist kein Sparprogramm, sondern eher ein Konzentrationsprogramm. Die Personalstellen bleiben erhalten.
Youtube: https://youtu.be/ctA9AZzCIB4
Zeitplan (vor Beginn der Synode):
Youtube: https://youtu.be/Xx-jRGy9Pyk
Zeitplan (vor Beginn der Synode):