Herford: Mehrgenerationenhaus „Frieda“ mit Kita, Jugendzentrum und Seniorencafé

Erstellt am 16.09.2022

„Tür an Tür“ / Partnerschaftliche Kooperation auf historischem Areal

Foto oben: Das Spielgelände der Kita im Innenhof (Foto: Bernd Höner)

Foto oben: Haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende von CVJM, Kita und Diakonischem Werk freuen sich zusammen mit den Unterstützern vom Herforder Mittagstisch über die Einweihung des Hauses „FRIEDA“. (Foto: Niklas Gohrbandt)


Text: Bernd Höner

Herford (14.08.2022). Wo bis vor vier Jahren ein Waschbetonklotz mit vier Stockwerken in die Höhe ragte, erstreckt sich nun ein markantes zweistöckiges Gebäude in Holzbauweise – das Mehrgenerationenhaus „Frieda“ an der Waisenhausstraße in der Herforder Innenstadt.

Mit der offiziellen Eröffnung des Hauses Anfang Samstag wurde ein neues Kapitel in der wechselhaften Geschichte des historischen Areals aufgeschlagen. Im im 13. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Franziskanerkloster und später unter anderem Gefängnis, Lazarett, Heim für Wohnungslose und Gemeindehaus. Heute ist hier die evangelische Kita „Mittendrin“, das Jugendzentrum „ToTT“ des CVJM Herford-Stadt und ein Seniorencafé des Diakonischen Werks beheimatet.

„Frieda“

Der Name „Frieda“ soll nach dem Wunsch der Carina-Stiftung an die in Herford geborene Politikerin Friederike („Frieda“) Nadig erinnern, die als eine der Mütter des Grundgesetzes gilt und wesentlich dazu beitrug, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz verankert wurde.

Beim Eröffnungsfest waren alle Türen des Hauses weit geöffnet und die Besucher konnten Kita, Jugendzentrum und Seniorencafé in Augenschein nehmen und sich von den Mitarbeitenden über das Angebot informieren lassen. Zudem hatte der CVJM mit „Time Run“ und „Hüpfburg“ zwei Großspielgeräte aufgebaut, die insbesondere von den Kindern gerne genutzt wurden. Im Seniorencafé wurden Kaffee und Kuchen angeboten, während ein Team vom „Herforder Mittagstisch“ im Jugendzentrum gegen Spende einen vegetarischen Auflauf anbot. Natürlich konnten auch Billardtisch und Air-Hockey im Jugendzentrum ausprobiert werden.

Eröffnung

Im Rahmen einer kleinen Eröffnungszeremonie sprachen Superintendent Dr. Olaf Reinmuth für den Kirchenkreis Herford, Referatsleiter Christian Neumann für das Kita-Referat des Kirchenkreises und Vorsitzender Bernd Höner für den CVJM. Alle dankten der Carina-Stiftung, die das Haus erbaut hat und nun an den Kirchenkreis vermietet, und den am Bau beteiligten Handwerkern. Gleichzeitig gaben sie der Hoffnung Ausdruck, dass die Nutzer des Hauses eng miteinander kooperieren und die „Frieda“ einen Beitrag zur Entwicklung der Lebensqualität in der Herforder Innenstadt leiste.

Unterstützt wird dies durch eine Projektstelle, die von der Initiative „TeamGeist“ der Landeskirche wesentlich finanziert wird. Diakonin Petra Thomas-Klandt betreibt im Rahmen dieses Projekts „Tür an Tür“ die Vernetzung der Institutionen im Haus und hinaus in das Quartier. Konkret schlägt sich das unter anderem in der Etablierung von „Kirche kunterbunt“ als gottesdienstlichem Angebot für Familien und in einem gerade angelaufenen Fotoprojekt nieder, in dessen Rahmen Kinder, Jugendliche und Senioren zusammen mit dem Herforder Fotografen Jürgen Escher ein Fotobuch erstellen.

Kita, ToTT und Seniorenclub

Die Evangelische Kita „Mittendrin“ konnte zusammen mit der offiziellen Einweihung schon den Abschluss des ersten Jahres im neuen Haus feiern. Im September 2021 war die Kita vom bisherigen Standort an der Petersilienstraße ins neue Haus umgezogen und hatte dabei auch den neuen Namen Kita „Mittendrin“ bekommen. Eine Besonderheit der Kita ist die Spielfläche auf dem Dach, die die Sandfläche im Innenhof des Hauses ergänzt. Wenn letzte Arbeiten erledigt sind, können die Kinder – im Idealfall zusammen mit den Senioren – Hochbeete bepflanzen und thematisch orientiere Spielhäuser nutzen. Aufs Dach kommen sie entweder per Treppe oder per Fahrstuhl.

Anfang des Jahres 2022 zog der Seniorenclub ein, der auch im alten Gebäude Räume hatte. „Während der Bauphase sind wir in andere Räume in Herford ausgewichen. Das war aber mit viel Fahrerei verbunden“, sagt Andreas Winter vom Diakonischen Werk. Neben dem Seniorenclub nutzen auch verschiedene andere Gruppen das an die Kita im Erdgeschoss angrenzende Seniorencafé. Das Diakonische Werk will das Angebot hier noch ausbauen.

Schließlich zog im März 2022 auch das Jugendzentrum „ToTT“, das für die Bauphase am Münsterkirchplatz eine Bleibe gefunden hatte, wieder ein. Durch die besondere Bauform des Hauses mit Giebeln sind hier zwei hohe Räume entstanden – ein Gruppenraum, der von den Mitarbeitenden der blaugrünen Wandfarbe wegen „Aquarium“ getauft wurde, und eine Art Forum, das für Jugendcafé und Veranstaltungen genutzt werden kann. Noch nicht fertig sind Bandraum und Tonstudio.

„Die werden wir im Rahmen eines Projekts mit Jugendlichen ausbauen“, sagt Jugendreferentin Franziska Draaijer, die zusammen mit ihrer Kollegin Dorothée Vollrath im Jugendbereich auch ihr Büro hat. „Wir setzen die bisherigen Angebote wie Jugendcafé, Jugendberatung und Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler fortsetzen, wollen aber auch Neues entwickeln“, beschreibt sie die Zukunftspläne des CVJM und der Evangelischen Jugendarbeit in der Herforder Innenstadt. Gefördert werden soll auch die Zusammenarbeit von Konfirmanden- und Jugendarbeit. So findet auch die Konfirmandenarbeit der Kirchengemeinde Herford-Mitte im Jugendzentrum „ToTT“ statt.

Foto oben: Sie freuen sich, wieder an der Waisenhausstraße zu sein: Andreas Winter vom Diakonischen Werk zusammen mit Aktiven aus dem Seniorenclub (Foto: Bernd Höner)

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