
Foto: Kita-Kinder und Mitarbeitende gestalteten den Jubiläumsgottesdienst in Hagedorn
Text und Fotos: Bernd Höner
Kirchlengern 12.12.2022). Nicht nur eins, sondern ganz viele Lichter trugen die Kita-Kinder zu Beginn des Advent-Gottesdienstes in die Kirche in Kirchlengern-Hagedorn. Sie spielten eine große Rolle in dem Gottesdienst, denn in ihm wurde auch das 50-jährige Bestehen der Evangelischen Kita Hagedorn gefeiert.
So führten sie die Geschichte vom Hirten Simon auf, der auf einmal ein weißes Lamm, das er besonders mag, vermisst. Mit vier Lichtern macht er sich auf die Suche nach dem Lamm – und trifft dabei auf einen Räuber, der ihm hilft, einen verletzten Wolf und einen Bettler. Allen schenkt er eines seiner Lichter und findet schließlich sein Lamm im Stall von Bethlehem beim Jesuskind, dem er das letzte Licht schenkt. Mit dem Lied „Ein kleines Licht in dunkler Zeit“ endete die Geschichte.
Die anschließende Predigt hielt Gemeindepfarrerin Ulrike Schwarze in einer Art Dialog mit der Spielpuppe „Kita-Eule“, die schon dort war, als die Pfarrerin vor 27 Jahren in die Gemeinde kam (Foto, rechts). Dabei blickten sie auch zurück auf die Geschichte der Kita: „Die hat sich sehr verändert. Es sind jetzt andere Kinder, Eltern und Erzieherinnen - und auch ein Erzieher - als damals“, sagte Schwarze.
Beide – Pfarrerin und Kita-Eule –erinnerten auch daran, dass vor Corona die Kinder der Kita Lichter zu den Alten in der Gemeinde gebracht hätten, so wie Simon in der Geschichte, der spontan dort sein Licht abgibt, wo Not ist. Und gemeinsam mit den Kindern überlegten sie dann, wer alles ein Licht braucht: Geflüchtete, Kinder, Alte, Arme, Feuerwehr und Polizei, Tiere… „Und auch die Elektriker“, ergänzte ein Kind unter dem Schmunzeln der Gemeinde. „Das Licht von Jesus soll in die Welt hineinleuchten“, meinte die Eule, während Pfarrerin Schwarze für jede der genannten Gruppen eine Kerze anzündete.
In einem Grußwort im Gottesdienst erinnerte die stellvertretende Leiterin des Kita-Referats des Kirchenkreises Herford, Martina Kechlo, an die Geschichte der Kita, die am 10. Februar 1972 offiziell ihre Arbeit aufnehmen konnte – für damals 90 Kinder und noch in der Trägerschaft der Gemeinde. Als eine der ersten Kitas wurde sie später in die Trägerschaft des Kirchenkreises überführt. „Das war ein kluger Entschluss“, sagte Pfarrerin Schwarze, die sich aber genauso wie Kechlo freut, dass weiterhin eine enge Verbindung von Gemeinde und Kita besteht und viele gemeinsame Aktivitäten stattfinden. Erwähnung fand im Rückblick aber auch das Jahr 2005, in dem die Kita durch Brandstiftung schwer beschädigt wurde und für ein Jahr ein Ausweichquartier beziehen musste.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich Kita-Kinder mit ihren Eltern und den Mitarbeitenden der Kita dort zu einem Familiennachmittag mit einem von den Eltern bereiteten Fingerfood-Buffet, Waffelbacken, Kinderpunsch und Angeboten in den Kita-Gruppen. Zurzeit sind in der Kita 76 Kinder in vier Gruppen, die von insgesamt 17 Mitarbeitenden betreut werden. „Wir sind ein relativ junges Team“, berichtet Kita-Leiterin Nicole Schmeling.
Foto: Aufführung, gespielt von Kita-Kindern: Der Hirt Simon findet sein Lamm beim Jesuskind