
Karfreitag und Ostern: das ist Tod und Leben. Ein paar Tage nur noch bis Ostern. Es wird warm und schön werden, Frühling. Wir sind mitten in der Karwoche: Erinnerung an den Leidensweg, den Jesus gegangen ist, bis er am Kreuz starb. Gott geht den Weg des Leids, um Leid zu überwinden. Wir warten auf die Hoffnung. Denn beim Tod ist es nicht geblieben, so erzählen es die Ostergeschichten. Wie finde ich diese Hoffnung?
Zwei große Hindernisse stellen sich in den Weg: die Pandemie, die uns immer noch nicht loslässt, und der Krieg in der Ukraine, der immer schlimmer wird.
Wer denkt jetzt noch an Corona und die Folgen? Immer noch sterben Menschen an der Infektion. Nur dreiviertel aller Deutschen sind geimpft. Die nächste Welle trifft uns bestimmt. Warum lassen sich nicht mehr Menschen impfen? Warum kommen wir nicht weg vom Virus? Vor einem Jahr haben wir auf dem Marienfriedhof einen Baum der Hoffnung gepflanzt. Ein interkultureller Kreis von Menschen aus Herford. Bürgermeister Tim Kähler war dabei.
Die freundliche Sonne und das Grauen des Krieges. Schwer ist das nebeneinander zu ertragen. Aber die Bilder der Medien sind im Kopf: Verwüstete Straßen, Menschen, gefoltert und erschossen, einfach auf der Straße liegengelassen, weggeworfen, verscharrt. Das geschieht in der Nachbarschaft, mitten in Europa. Wie kann das Grauen zu einem Ende gebracht werden?
Was kann ich tun? Appelle laufen ins Leere. Als einzelner Mensch habe ich keine Entscheidungsgewalt und keine Regierungsverantwortung. Ich kann anpacken, wo es etwas zu machen gibt. Ich kann mich vorbereiten auf Veränderungen.
Ich kann aber noch etwas anderes tun: Ich kann hoffen. Hoffnung ist die Fähigkeit, das zu sehen, was noch nicht wirklich ist. An dem festhalten, was unwahrscheinlich ist. Das Leben für stärker halten als den Tod. Hier bei uns und in der Ukraine.
Manche sprechen von Vertröstung. Ich aber setze auf die Energie, die mir Hoffnung jetzt gibt. Zuspruch wie in einem Christus-Wort: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ (Johannes 14,19)