
Kreis Herford (06.10.2022) „Der ganze Fisch war voll Gesang!“ – heißt ein Buch mit biblischen Balladen, benannt vor allem nach dem Gebet des Jona im Walfisch, wo er Gott zugleich ein Klage- und Hoffnungslied sang.
„Der ganze Saal war voll Gesang“ könnte, dem sich anschließend, der musikalische und gemeinschaftsstärkende Nachmittag überschrieben sein, der am Mittwochnachmittag im Schützenhof in Herford stattfand. Natürlich gab es da auch einen leidvollen kurzen Rückblick auf die Jahre, in denen – wegen Corona – das Jahresfest der Frauenhilfe nicht hatte stattfinden können. Aber neben dieses Klagelied trat ganz viele Hoffnung, nicht nur auf einen schönen Nachmittag, sondern auch auf wieder viel mehr Möglichkeiten in der Arbeit der Frauenhilfsgruppen in den einzelnen Gemeinden und ein bisschen mehr „Normalität“ wieder auch bei größeren Veranstaltungen.
Und eine Hoffnung wurde gleich erfüllt, denn zur „Normalität“ gehörte es in der Arbeit der Frauenhilfe auch immer, viel miteinander singen zu können. Und das gelang tatsächlich an diesem Nachmittag. Nein, mehr als dass: Alle genossen es, endlich das schon für 2020 geplante Thema „Singet dem Herrn ein neues Lied“ miteinander erleben zu können – mit ganz viel „neuen Liedern“ zum Lobpreis Gottes.
Ja, der ganze Saal war voll Gesang! Über 90 Frauen, die sich vom Bezirksvorstand der Frauenhilfe einladen lassen hatten zu diesem Jahresfest, genossen natürlich auch leckeren Kaffee und Kuchen, vor allem dann aber das gemeinsame Zuhören und Singen.
Matthias Nagel (Foto), Popkantor in Gütersloh, vielen aber auch aus verschiedenen Tätigkeiten in Gemeinden und der Hochschule für Kirchenmusik in Herford vertraut, gelang es mit einem kleinen Vortrag über die Entwicklung des „Neuen Geistlichen Liedes“ das Interesse der Frauen zu wecken und sie gleichzeitig dann zu ganz viel gemeinsamem Singen zu begeistern. Klar strukturiert, humorvoll und mit interessanten Beispielen werbend dafür, sich zunächst einmal auf solche neuen Erfahrungen einzulassen, nahm er die Frauen mit auf „Entdeckungsreise“ durch verschiedene Rhythmen, Genres und Melodien.
Viele sangen fröhlich mit. Alle aber waren mit offenen Herzen dabei, wie zu spüren war. Denn: wie hatte Frauenpfarrerin Eva-Maria Schnarre zuvor in ihrer Andacht gesagt? „Darauf kommt es an, wenn man Gott ein Lied singt – ob alt oder neu – dass man von Herzen dabei ist und sich vor ihm öffnet. Dabei kommt es nicht auf eine „gute“ Stimme alleine an. Gott hört schon den einfachsten Seufzer als tiefe Klagelied, das zu ihm vordringt. Und er erfreut sich am Jubel aller Schöpfung – von der helltönenden Nachtigall bis zum Krächzen der Raben, deren Melodien uns Menschen nicht zu fesseln vermögen, sondern uns oft schrill in den Ohren klingen. Gott hört uns, ob laut oder leise, wohlklingend oder schräg!“
„Es war ein gelungener Herbstnachmittag!“ waren sich hinterher alle einig – Matthias Nagel, der die Frauen schließlich für ihre Sangesfreude und Sangeskunst lobte – die Frauen, deren Leib und Seele an diesem Tag wieder einmal „auftanken“ hatte können – und die Frauen des Bezirksvorstandes, die sich darüber freuten, dass alle zufrieden und gestärkt nach Hause gingen.
Die Frauenhilfsarbeit im Kirchenkreis geht jetzt in die Runde der „Regionalversammlungen“ – die erste ist am Donnerstgag, 6. Oktober, im Gemeindehaus an der Michaelskirche in Westkilver, Westkilver Straße 49, 32289 Rödinghausen.
Die nächste Großveranstaltung wird dann am Dienstag, dem 22. November 2022 die Adventsfeier für die Leitungsteams der Frauenhilfen sein. Beginn des vorweihnachtlichen Nachmittags zum Thema „Was hat man gedacht in der Heiligen Nacht“ ist um 15 Uhr. Geplant ist er zunächst im „Haus der Kirche“ in der Hansastraße in Herford - unter den dann geltenden Corona-Bedingungen.