Kreis Herford: Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen

Erstellt am 18.05.2022

Hauptamtlich Mitarbeitende entwickeln ein konkretes Schutzkonzept für die evangelische Jugendarbeit

 

Kreis Herford (18.05.2022). Ein wichtiges und sensibles Thema steht auf der Tagesordnung: die Wahrung persönlicher Grenzen, die Prävention sexualisierter Gewalt und die Entwicklung eines gemeinsames Schutzkonzepts im Bereich der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit. Dazu gab es vom 2. bis 4. Mai im Kloster Frenswegen bei Nordhorn eine gemeinsame Klausurtagung mit allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchenkreisen Herford, Vlotho, Minden und Lübbecke.

Insgesamt 50 Jugendreferentinnen und -referenten waren mit dabei. Schon im vergangenen September, im ersten Teil der insgesamt sechstägigen Schulung, setzten sich die Teilnehmenden mit Erscheinungsformen von und Hinweisen auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sowie verschiedensten Täterstrategien und Handlungsperspektiven auseinander. Geleitet wurden die Seminare von Katrin Eckelmann (Jugendreferat Vlotho), Jürgen Ennen (Amt für Jugendarbeit Herford), Friedrich Kasten (juenger unterwegs Minden) und Benjamin Tinz (Jugendpfarramt Lübbecke).

Schutzkonzept

Jetzt, im zweiten Teil, stand die Entwicklung eines konkreten Schutzkonzepts für die Kinder- und Jugendarbeit in den vier Kirchenkreisen im Fokus. Insbesondere ein gemeinsamer und verbindlicher Verhaltenskodex, eine Vorlage für eine standarisierte Risikoanalyse für Einrichtungen, Räumlichkeiten und Strukturen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und ein detaillierter Interventionsplan für den Fall der Fälle wurden entwickelt und diskutiert.

Teils erschreckend plastisch und in hohem Maße anschaulich, brachten die beiden Fachreferenten Susanne Egerding und Florian Stricker von der ärztlichen Kinderschutzambulanz des DRK Münster den Schulungsteilnehmenden die Thematik mit anonymisierten Beispielen und kleinen Rollenspielen näher. Kerstin Böger-Fischer verantwortete als Multiplikatorin die Inhalte des Kirchengesetzes und ergänzte die Schulung um die verbindlichen landeskirchlichen Vorgaben in dem Bereich. Am Ende des Seminars lag ein weiter ausgearbeiteter Entwurf für ein Schutzkonzept vor, das ab Ende 2022 in der Kinder- und Jugendarbeit der beteiligten Kirchenkreise zum Tragen kommen soll.

„Zwar geht man im Bereich der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit seit vielen Jahren offen und transparent mit dem Thema der sexuellen Selbstbestimmung und der Wahrung persönlicher Grenzen um, trotzdem ist im Rahmen des neuen Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt aktuell eine intensive Beschäftigung mit dem Thema in allen Bereichen der westfälischen Landeskirche notwendig“, sagt Jürgen Ennen.

Kirchliche Kinder- und Jugendarbeit

Den Trägern kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit ist bewusst, dass die an den Angeboten teilnehmenden Kinder und Jugendliche durchaus einem Risiko der sexualisierten Gewalt und der Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung ausgesetzt sind. Tinz: „Wir unternehmen alles in unserer Macht Stehende, um dieses Risiko zu minimieren.“ Durch die Thematisierung der Problematik in Schulungen und im alltäglichen Umgang miteinander, wollen die Träger kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit einer Tabuisierung des Themas und Räumen des Schweigens und Wegsehens nach bestem Maß entgegen.

Die Jugendreferentinnen und Jugendreferenten, die Leitenden sowie die beiden Fachreferenten und die Multiplikatorin zeigten sich mit dem Verlauf und den Ergebnissen der Tagung sehr zufrieden. Alle Beteiligten lobten die Kooperation der vier Kirchenkreise im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und regten die Fortsetzung der Zusammenarbeit und weitere gemeinsame Klausurtagungen in der Zukunft an.

Begleitet wurde die Tagung auch von Knut Grünheit, dem geschäftsführenden Leiter des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen. Auch er lobte die gemeinsame Tagung als ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation in den Gestaltungsräumen der westfälischen Landeskirche und als ein Vorzeigeprojekt im Bereich der Schulungsarbeit zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt.

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