
Foto oben: Zu Gast auch in der Herforder Synagoge.
Herford (30.11.2022). Im Rahmen der Initiative „Go For Gender Justice“ waren 17 Pilgerinnen und Pilger in Herford „Auf den Spuren jüdischer Frauen“ unterwegs. An den Stationen des Pilgerweges sprachen Ulrike Jaeger und Manuela Müller-Riepe im Wechsel die Pilgerworte und den Pilgersegen.
In Kooperation mit Stadtarchivar Christoph Laue und dem Vorstandsvorsitzenden Matitjahu Kellig von der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold luden Mitarbeitende aus der Gleichstellungarbeit, dem Frauenreferat, der Friedens- und Versöhnungsarbeit und der Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises Herford zu dieser Pilgertour ein. Jennifer Kröger, die zukünftige Nachfolgerin von Christoph Laue, pilgerte auch mit.
Die Pilgertour begann auf dem jüdischen Friedhof in Herfords Innenstadt. Hier erhielten die Teilnehmenden viele interessante Informationen über jüdisches Leben, Beerdigungskultur und Grabgestaltung.
Aufzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert berichten über die erste jüdische Frau aus Herford, die hier beerdigt wurde - aber auch über die Schrecken und Gräueltaten gegen jüdische Menschen (nicht nur) im Nationalsozialismus. Ein Monument bestehend aus vielen Einzelsteinen erinnert an all die Jüdinnen und Juden (vgl. Foto links).
Weiter ging es durch die Innenstadt Herfords. Die Gruppe hielt an der Kleinen Markthalle, an mehreren Stolpersteinen sowie Geschäften und konnte viel über jüdische Familien und deren Schicksale erfahren. „Wir erfuhren, dass jüdische Frauen in Herford Geschäfte in unterschiedlichen Bereichen führten und so durch ihr erfolgreiches Schaffen sehr zum Wohl des öffentlichen Lebens in Herford beitrugen“, berichtet beispielsweise Manuela Müller-Riepe.
Christoph Laue hatte Bilder und Fotografien im „Gepäck“, um auch Gesichter vor Augen zu haben. Die Namen Eva Seligmann, Käthe Elsbach, Ilse Schönthal und viele andere werden den Pilgernden in Erinnerung bleiben. Die Pilgertour endete in der Synagoge, in der Matitjahu Kellig die Gruppe herzlich in Empfang nahm und über die jüdische Gemeinde Herford-Detmold heute berichtete. Zur Verabschiedung bekamen die Pilgernden einen Segen und ein paar Schnürsenkel mit auf den Heimweg.