Neu eröffnet: Heilmittelpraxis des Kirchenkreises Herford mit dem Schwerpunkt Physiotherapie

Erstellt am 18.05.2023

Angebot schließt Lücke für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen im Kreis Herford

Foto: Freude über die Eröffnung der Heilmittelpraxis in Bünde. Von links: Geschäftsführer Axel Grothe, Pfarrer Dr. Manfred Karsch (Kirchenkreis), Pfarrer Holger Kasfeld (Vertreter des Superintendenten), Barbara Kiel-Lachenmaier (Leiterin der Heilmittelpraxis) und Architekt Thomas Quack

 

Bünde (18.05.2023). Die Handwerker waren fleißig in dem Gemeindezentrum „Arche Noah“. In den vergangenen Monaten erweiterten sie das Gebäude um einen Anbau. Inzwischen ist er fertig und beherbergt ab sofort die neue Heilmittelpraxis des Evangelischen Kirchenkreises Herford. Sie schließt eine Lücke in der regionalen physiotherapeutischen Versorgung.

Die Heilmittelpraxis ist ein ergänzendes Angebot für alle Menschen im Kreis Herford. Sie richtet sich jedoch vor allem an Kinder und junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. „Die Praxis ist so in dieser Form einmalig im Kreis Herford“, sagt Axel Grothe. Er ist Schulleiter des Johannes-Falk-Hauses in Hiddenhausen und Geschäftsführer der neuen Praxis wie auch der kreiskirchlichen Frühförderstelle, die ebenfalls in der „Arche Noah“ beheimatet ist.

Das Johannes-Falk-Haus ist eine Schule in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Herford. Hier bekommen Kinder und Jugendliche, die besondere Hilfe brauchen, Unterstützung bei ihrer Entwicklung. Das Ziel ist es, Menschen mit geistigen Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Teilnahme zu ermöglichen.

Grothe: „Der Bedarf an Physiotherapie für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung ist sehr hoch. Wir konnten das für Kinder und Jugendliche bislang in unserer Schule anbieten, aber darüber hinaus gab es im Kreis Herford kein so spezielles therapeutisches Angebot.“

Das bedeutete für die Mädchen und Jungen mit entsprechendem Förderbedarfen, dass sie nach ihrem Schulbesuch oftmals auf notwendige physiotherapeutische Therapien verzichten mussten. Mit der Gründung einer eigenen Heilmittelpraxis außerhalb der schulischen Strukturen kann jetzt mehr bedürftigen Menschen – unabhängig von einer Altersgrenze – geholfen werden.

„Die Physiotherapie steht jetzt gut auf eigenen Beinen“, sagte bei der Eröffnung Pfarrer Dr. Manfred Karsch, Referatsleiter für pädagogische Handlungsfelder beim Kirchenkreis. Er erinnerte daran, dass es bereits 2012 die ersten Ideen zu einer selbstständigen Heilmittelpraxis gab. Doch erst durch Änderungen der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen konnten Entscheidungen getroffen werden. Das war 2020, ein Jahr später begannen die konkreten Planungen.

„Jetzt endlich ist es so weit“, freut sich Barbara Kiel-Lachenmaier. Die Physiotherapeutin ist seit 2002 beim Johannes-Falk-Haus. Die Liebe zur praktischen Arbeit und die Faszination der vielfältigen Kontakte mit unterschiedlichen Menschen hat sie damals dort hingezogen. Seitdem ist die therapeutische Kinder- und Jugendförderung für sie eine Herzensangelegenheit.

Gleichzeitig war sie ein „Motor“ für die Angebotserweiterung, damit mehr Menschen mit Förderbedarfen in den Genuss von notwendigen Therapien kommen. „Ich habe Veränderungen und Herausforderungen nie gescheut“, sagt sie. Als Teamleiterin der ehemaligen Physiotherapie im Johannes-Falk-Haus übernimmt sie jetzt die Verantwortung für den Tagesbetrieb und für das Team der Heilmittelpraxis. „Zusätzlich zu den Therapie- und Beratungsangeboten hier in unseren neuen Räumen arbeiten wir auch in tagesstrukturierenden Einrichtungen und machen Hausbesuche“, kündigt sie an.

In dem Anbau am Gemeindezentrum „Arche Noah“ an der Heidestraße 86 bis 90 in Bünde stehen der Heilmittelpraxis fünf Therapieräume, ein Empfang und zwei Büros sowie Sanitär- und Abstellräume auf rund 200 Quadratmetern zu Verfügung. Architekt Thomas Quack aus Herford, der auch die Bauleitung innehatte, plante auf Wunsch des Kirchenkreises unter anderem auch eine Fotovoltaikanlage und Ladesäulenstruktur zur Förderung der E-Mobilität mit ein. Die sind zwar jetzt bei der Eröffnung noch nicht verwirklicht, aber können im Zuge zukünftiger Klimaförderprojekte des Kirchenkreises installiert werden.

Foto: Blick in einen Therapieraum. Insgesamt sind in dem neuen Anbau ans Gemeindezentrum „Arche Noah“ unter anderem fünf Therapieräume.

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