
Foto oben: In der Kreissynode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.
Foto oben: Superintendent Dr. Olaf Reinmuth, Thelogischer Leiter des Kirchenkreises.
Foto oben: Professor Dr. Jens Watenphul (links) und Ingenieur Lucas Scheulen von der Klimaagentur Rhein-Ruhr.
Herford (02.09.2023). Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Herford hat mit großer Mehrheit für eine gemeinsame Verwaltung der vier Kirchenkreise Herford, Vlotho, Lübbecke und Minden votiert. Außerdem möchte der Kirchenkreis nachhaltige Energie erzeugen. Eine große Solaranlage auf dem Dach des Johannes-Falk-Hauses ist bereits fest eingeplant, zusätzlich strebt der Kirchenkreis - wenn möglich im Kreis Herford - die Errichtung eines Windrads an.
Der Kirchenkreis hatte am 1. September zur öffentlichen Synode eingeladen. In der Kreissynode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden. Vor allem zwei Themen wurden besonders ausführlich diskutiert und anschließend abgestimmt.
Bereits auf der Kreissynode im März 2023 wurde die Idee, die Verwaltungen der vier Kirchenkreise Herford, Vlotho, Minden und Lübbecke zu einer gemeinsamen Verwaltung zusammenzuschließen, eingebracht und diskutiert.
Die Kirchenkreise selber sollen getrennt bleiben. Hintergrund sind die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen und die Frage nach Vertretungsmöglichkeiten in den Kirchenkreisämtern. Die Vereinigung ist vor allem von Lübbecke und Vlotho her, aber auch Mindener Sicht dringend geboten.
Im März hatte die Herforder Kreissynode das Anliegen sehr positiv aufgenommen und sich breit und überwiegend für diesen Schritt ausgesprochen. Die Beschlussfassung ist in Aussicht gestellt worden. Lediglich ein Punkt war noch zu klären. Die Vermögen und die Vermögenserträge sollten klar in der Regie der bisherigen Eigentümer bleiben.
Inzwischen ist diese offene Frage geklärt, denn die vier Kirchenkreise und die Landeskirche haben sich einvernehmlich und verbindlich unter anderem darauf verständigt, dass bei einer gemeinsamen Verwaltung der Finanzanlagen der Kirchengemeinden und Kirchenkreise durch den Kirchenkreisverband die Finanzanlagen im Eigentum der jeweiligen kirchlichen Körperschaft (Kirchenkreise) verbleiben. Es erfolgt somit keine Eigentumsübertragung an den Kirchenkreisverband.
Außerdem bleiben bis auf Weiters die vier Standorte der Kreiskirchenämter erhalten. Allerdings werden in den Kreiskirchenämter thematische regionale Kompetenzzentren gebildet, damit nicht mehr jedes Amt alle Verwaltungsarbeiten selbst erledigen muss.
Am 1. Januar 2026 soll offiziell ein gemeinsames Kreiskirchenamt an vier Standorten gegründet. 2028 bis 2029 wird dann geschaut, ob es weiterhin vier Standorte bleiben.
In den vergangenen Monaten haben bereits die Synoden der Kirchenkreise Lübbecke, Vlotho und Minden dem zugstimmt. Jetzt auch die Synode des Kirchenkreies Herford: Von den stimmberechtigen Synodenmitgliedern votierten 103 dafür und 2 dagegen, außerdem gab es eine Enthaltung.
Der Evangelische Kirchenkreis Herford strebt zur Erzeugung von nachhaltiger Energie die Errichtung eines Windrads an. Professor Dr. Jens Watenphul und Lucas Scheulen von der Klimaagentur Rhein-Ruhr waren zu Gast bei der Kreissynode und berichteten zum Thema.
Die Kreissynode hat einstimmig bei drei Stimmenthaltungen die Errichtung eines Windrads beschlossen. Das Windrad soll auf einem geeigneten Gelände im Kreisgebiet oder in einem Gebiet des Gestaltungsraumes 8 (Kirchenkreise Herford, Minden, Lübbecke, Vlotho) errichtet werden.
Bei der Finanzierung (voraussichtlich fünf bis sieben Millionen EUR) soll neben der Beteiligung von Kirchengemeinden und des Kirchenkreises/ der Kirchenkreise eine Bürgerbeteiligung in größerem Umfang möglich sein. Ein wirtschaftlicher Erfolg ist zu erwarten. Eine geeignete Gesellschaftsform soll gefunden werden.
Der Kreissynodalvorstand beruft zur Vorbereitung der Umsetzung eine Arbeitsgruppe. Der Synode soll regelmäßig berichtet werden.