
Foto oben: Gemeindeglieder bei der Gemeindeversammlung von Herford-Mitte.
Foto oben: Pfarrer Johannes Beer (Alle Fotos: Bernd Höner)
Herford (18.11.2023). Die evangelischen Kirchengemeinden Herford-Mitte, Laar, Elverdissen und Herringhausen stehen vor einer bedeutenden Veränderung: Ab dem 1. Januar 2025 planen sie, sich zu einer einzigen Gemeinde zusammenzuschließen. Das ist eines der Themen bei den derzeitigen November-Gemeindeversammlungen, die auch über die bevorstehenden Presbyteriumswahlen informieren.
Pfarrer Johannes Beer erläuterte bei der Versammlung der Kirchengemeinde Herford-Mitte die Hintergründe dieser Entscheidung. Aufgrund der anstehenden Pensionierungen mehrerer Seelsorgerinnen und Seelsorger und der Neubesetzung von Pfarrstellen wurde klar, dass eine Fusion die effektivste Lösung darstelle. Bereits in diesem Jahr sei Dietmar Stuke aus Laar in den Ruhestand gegangen, zum 1. Februar 2024 wechsele Dr. Gabi Kern von Herford nach Enger, im Februar 2025 gehe Andreas Smidt-Schellong (Herford-Mitte) in den Ruhestand, Ende Oktober 2025 er selbst und seine Frau.
Die Evaneglsiche Landeskirche von Westfalen plant zukünftig pro Pfarrstelle eine steigende Anzahl von Gemeindegliedern. Beer beschrieb die Rahmenbedingungen für eine Wiederbesetzung von Pfarrstellen: So rechne die Landeskirche je Pfarrstelle derzeit noch 3.000 Gemeindeglieder, diese Zahl steige dann auf 4.000 und bis 2035 auf 5.000 Gemeindeglieder. Herford-Mitte hätte zwar mit aktuell 7.700 Gemeindegliedern zunächst Anrecht auf zweieinhalb Stellen, aber die anderen Gemeinden hätten allesamt weniger als 3.000 Gemeindeglieder, so dass die Stelle in Laar nicht wiederbesetzt worden sei und von den Geistlichen aus Laar und Herringhausen mitversorgt werde.
„Seit eineinhalb Jahren gab es deshalb Regionalgespräche – in einer sehr guten Atmosphäre“, sagte Beer. Gemeinsame Projekt wie das Tauffest am 24. Juni und die Gottesdienstreihe „Ankerplatz“ seien entstanden. „Die Atmosphäre in den Gesprächen war so gut, dass auf einmal die Idee der Fusion im Raum stand“, erzählte Beer: „Und mittlerweile haben alle Presbyterien ihre Zustimmung zu Fusionsverhandlungen gegeben.
Die neue Gemeinde wird rund 13.700 Gemeindeglieder zählen. „Damit sind wir für die Zukunft handlungsfähig“, sagte Beer. Die neue Gemeinde habe dann 4,5 Pfarrstellen. Beer erklärte aber auch, dass vieles noch offen sei und bis zum Januar 2025 geklärt werden müsse.
So auch der neue Name der Gemeinde: "Herford-Mitte-Land" ist bislang nur der Arbeitstitel – ab sofort können Namensvorschläge gemacht werden.
Für die neu zu wählenden Presbyterinnen und Presbyter der vier Kirchengemienden ergibt sich eine Besonderheit: Sie sind nur bis Ende 2024 im Amt. Mit der Gründung der neuen Gemeinde übernimmt ein „Bevollmächtigtenausschuss“ die Funktion des Presbyteriums. Der wird vom Kreissynodalvorstand aus den Reihen der bisherigen Presbyteriumsmitglieder der vier Gemeinden berufen.