
Foto, von links: Christian-Georg Herda (Landeskirchenamt), Pfarrer Sieghard Flömer (Lydia-Kirchengemeinde), Technische Beigeordnete Andrea Brückner (Stadt Bünde), Rainer Alexander (Baukirchmeister der Lydia-Kirchengemeinde), Pfarrer Holger Kasfeld (Kirchenkreis) und Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger möchten mit dem neu zu planenden Gemeindehaus auch den Laurentiusplatz aufwerten.
Foto: Das Gebäudeensemble des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses in der Bünder Innerstadt soll abgerissen werden und durch städtebaulich und energetisch zukunftsweisende Neubauten ersetzt werden.
Bünde (04.03.2023). Das alte Dietrich-Bonhoeffer-Haus neben der Laurentiuskirche hat einen Charme. Doch das Gebäudeensemble aus den 1970er Jahren ist für heutige Zwecke zu groß und vor allem verbraucht es viel zu viel Energie. Eine fachgerechte Modernisierung könnte deutlich teurer werden als ein Neubau.
„Kein Investor wollte die Gebäude haben“, berichtet Gemeindepfarrer Sieghard Flömer. Inzwischen hat die Leitung der Evangelischen Lydia-Kirchengemeinde nach reiflicher Überlegung und längerer Diskussion entschieden, das Dietrich-Bonhoeffer-Haus komplett abreißen zu lassen. Doch die Lücke soll so schnell wie möglich wieder geschlossen werden durch den Neubau eines multifunktionalen Gemeindehauses.
Nach Gesprächen mit der Stadt Bünde, dem Evangelischen Kirchenkreis Herford und der Bau-Kunst-Denkmalpflege der westfälischen Landeskirche haben darüber hinaus alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel entwickelt. Der Laurentiusplatz soll zum Wohle der gesamten Innenstadt aufgewertet werden. „Wir wollen bei der Weiterentwicklung nicht nur Dienstleister sein, sondern Partner“, sagt Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger.
Laut Andrea Brückner, Technische Beigeordnete der Stadt Bünde, habe das Areal rund um die Laurentiuskirche großes Potenzial für eine positive städtebauliche Entwicklung: „Eine Option könnte sein, die Stadtbücherei dort anzusiedeln“, berichtet sie. Ob das Areal schlussendlich für eine Nutzung der Stadt geeignet sei, hänge jedoch von den konkreten Planungen der Kirchengemeinde ab.
Zurzeit läuft ein Architektenwettbewerb für ein neues, kleineres Gemeindehaus. Der Wettbewerb wird fachlich betreut von der Bau-Kunst-Denkmalpflege der westfälischen Landeskirche in Abstimmung mit der Stadt Bünde und soll bis zum Sommer entschieden sein. Planungen für das restliche Grundstück kann die Stadt dann weiterverfolgen und konkretisieren, sobald das Ergebnis des Wettbewerbes vorliegt.
Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Stadt Bünde möchten laut eigener Aussage eine „Kooperation“ der zukünftigen Gebäude, um Synergien zu nutzen und den Laurentiusplatz zu einem belebten Ort mit abwechslungsreicher Aufenthaltsqualität zu entwickeln. „Wir wollen hier etwas Schaffen, was für die Menschen in Bünde einen Mehrwert hat“, sagt Pfarrer Holger Kasfeld, Stellvertreter des kreiskirchlichen Superintendenten.
Brückner begrüßt die gemeinsamen Planungen ausdrücklich: „Die Belebung des Platzes rund um die Laurentiuskirche wäre eine Bereicherung für die Innenstadt. Durch den Wettbewerb erhoffen wir uns wichtige Impulse, die wir für eine positive städtebauliche Entwicklung aufgreifen können.“
Nach derzeitigem Planungsstand könnte nach dem Abriss des vorhandene Gebäudeensembles der Baubeginn des Gemeindehauses in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Wenn alle optimal läuft, würde das Gebäude 2025 fertiggestellt.
Das neue Gemeindehaus soll regenerative Energiequellen wie Geothermie und Sonnenenergie nutzen. „Wir möchten mit dem Neubau ein bewusst zukunftsweisendes Projekt im Rahmen der Klimaschutzziele der Evangelischen Kirche von Westfalen realisieren, das auch über die derzeitigen gesetzlichen Standards hinausgeht“, sagt Christian-Georg Herda vom Landeskirchenamt.