Taufe

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Korinther 16,14

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Korinther 16,14

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Korinther 16,14

# Monatliche Andachten

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Korinther 16,14

von Superintendent Dr. Olaf Reinmuth

Es sind oft die einfachen Sätze, die es in sich haben. Neues Jahr – neue Jahreslosung. Und damit ein neuer Akzent, der einen aufmerksam macht auf einen anderen Aspekt von Glauben und Leben. Um Liebe geht es eigentlich immer, 2024 steht sie im Zentrum. Und es ist alles andere als abgedroschen. Denn es ist schwer. Liebe – Achtung – Respekt. Um diese Haltungen geht es. Nicht das Verliebtsein ist gemeint, nicht das Schwärmen für jemand anderes, das mich völlig aus der Fassung bringt, sondern das Festhalten an einer anderen Person, ich möchte sagen, um jeden Preis. „Ich halte zu dir. Ich nehme dich so, wie Du bist.“ Die Sympathie für andere Menschen.

Unwillkürlich denke ich an die, die mir nahestehen: meine Frau, meine Familie, meine Freunde. Wir kennen uns und sind uns schon lange nahe. Offen füreinander. Ich weiß, was sie denken, wie sie ticken. Ich kann und will mich auf sie einstellen. Wir gehören zusammen. Selbst wenn wir streiten, was einigermaßen oft vorkommt, hält uns die Liebe beieinander. So ist das in der eigenen Blase, bei den Leuten, die genauso eingestellt sind wie ich, die zu mir gehören und zu denen ich gehöre.

Aber dabei soll es nicht bleiben. Dieser Kreis ist zu eingeschränkt. Der Spruch zielt darüber hinaus. Auch den anderen soll ich in Liebe begegnen, auch denen, die gar nicht zu mir gehören. Einfach allen. Liebe soll meine Grundeinstellung sein. Für die, die mir ferner stehen, für die, die eine andere Einstellung haben, für die, die anders leben als ich. Da wird es schwieriger. Liebe geht über den inneren Kreis der Nächsten hinaus. Die Nächsten, das sind die, die meine Hilfe brauchen, nicht meine Verwandten – so erzählt es das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter.

Sympathie für die Unsympathischen, die mir nicht liegen? Ja, so ungefähr. Mit Gefühlen kommt man das aber nicht weiter. Deshalb: Achtung und Respekt. Alle anderen sind auch Menschen, Geschöpfe Gottes wie ich. Das verbindet uns. Deshalb achte ich sie und respektiere sie, auch wenn sie eine ganz andere Lebenseinstellung haben oder sich nach anderen Regeln verhalten.

Das geht nur gegenseitig. Sobald Achtung und Respekt einseitig ausgenutzt werden, wird es schwierig. Das Verhältnis gerät ins Kippen. Und schwierig ist es sowieso. Paulus weiß das ganz genau. Er hat den Satz den Korinthern mitgegeben am Ende eines langen Briefes. Da geht es um die verschiedenen Talente und Gaben, die miteinander auskommen müssen. Es geht darum, sich gegenseitig auszuhalten und miteinander klarzukommen. Es geht um handfeste Streitigkeiten, die in der Gemeinde herrschen. Es ist eine Zerreißprobe.

Genau wie in der Gesellschaft bei uns oder in vielen Gegenden der Welt. Es ist eine Zerreißprobe. Das, was zusammenhält, muss stärker sein als das viele, was trennt. Sonst geht es nicht gemeinsam weiter. Auf uns kommt es an. Auf jeden und jede von uns. Es ist nicht einfach eine allgemeine Entwicklung, die mit einem selbst nichts zu tun hat. Christinnen und Christen werden mit dieser Jahreslosung bei ihrer Verantwortlichkeit gepackt. Dass das Einfache oft schwer umzusetzen ist, ist klar. Aber am Ball bleiben sollten wir schon. Denn darauf liegt die Verheißung.

Ihnen ein gesegnetes Jahr 2024.

Herzliche Grüße, Olaf Reinmuth

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed