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Herford: Appell ans Land NRW wegen Schließung der Synagoge

Herford: Appell ans Land NRW wegen Schließung der Synagoge

Herford: Appell ans Land NRW wegen Schließung der Synagoge

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Herford: Appell ans Land NRW wegen Schließung der Synagoge

Die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold hat beschlossen, die Synagoge in der Komturstraße bis auf Weiteres zu schließen. Der Anlass ist die mangelhafte Sicherheitsausstattung des Grundstücks und der Gebäude in einer Phase zunehmender antisemitischer Straftaten. Juden und Jüdinnen feiern in Herford derzeit keinen Gottesdienst.

In dieser bedrückenden Situation treten die sieben neu gewählten Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford e.V. (GCJZ) ihr Amt an: Sarah Grützmacher als jüdische Vorsitzende, Günter Scheding als evangelischer und Stefan Wolff als katholischer Vorsitzender. Beisitzerin und Beisitzer sind Ulrike Jaeger, Andreas Smidt-Schellong und Benjamin Sohn. Der neue Geschäftsführer ist Frank Meier-Barthel von der Evangelischen Erwachsenenbildung, die der GCJZ Herford seit Langem verbunden ist. Während das Verfahren zum Eintrag ins Vereinsregister läuft, planen die sieben Mitglieder bereits zukünftige Veranstaltungen.


Foto: Bildmotiv aus der derzeit geschlossenen Synagoge in Herford.

Im September zum Beispiel beginnt ein siebenteiliger Kurs zur Geschichte des Antisemitismus mit dem Publizisten Michael Girke. Zwei Teile sollen in der Synagoge stattfinden, aber leider ist dies in der derzeitigen Situation unwahrscheinlich. Solange das Zentrum des jüdischen Lebens in Herford kein sicherer Ort ist, solange seien auch die öffentliche christlich-jüdische Zusammenarbeit und die demokratische Kultur in Stadt und Umgebung immens geschwächt, so die GCJZ Herford.

Vorstand der christlich-jüdischen Zusammenarbeit fordert Maßnahmen

„Wir appellieren eindringlich an die Zuständigen für die Baumaßnahmen beim Land NRW, dass sie rasch tätig werden. Politiker aller demokratischen Parteien versprechen immer wieder staatlichen Schutz gegen antisemitische Gewalt. Den Worten müssen konkrete Maßnahmen folgen“, so Meier-Barthel und betont: „Der neue Vorstand nimmt seine Arbeit in einer Zeit auf, in der Judentum und Christentum zusammenhalten und gemeinsam für eine sichere Zukunft einstehen müssen.“


Titelfoto: Von links: Stefan Wolff, Andreas Smidt-Schellong, Frank Meier-Barthel und Günter Scheding vom Vorstand der GCJZ Herford. Auf dem Foto fehlen die Vorstandsmitglieder Sarah Grützmacher, Ulrike Jaeger und Benjamin Sohn. 

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