25/04/2025 0 Kommentare
Herford: Endwidmung der Kreuzkirche mit Gottesdienst, Abendmahl und anschließender Feier
Herford: Endwidmung der Kreuzkirche mit Gottesdienst, Abendmahl und anschließender Feier
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Herford: Endwidmung der Kreuzkirche mit Gottesdienst, Abendmahl und anschließender Feier
Am Ostermontag war im Wohngebiet rund um die Herforder Kreuzkirche fast kein Parkplatz mehr zu finden. Zu Hunderten kamen die Mitglieder der Kirchengemeinde in das Sakralgebäude, um sich von diesem Gotteshaus zu verabschieden.
Die Umzugskartons waren symbolisch bereits gepackt und warteten im Chorraum während des letzten gemeinsamen Gottesdienstes nur noch darauf, hinausgetragen zu werden. Auch vor dem benachbarten Gemeindezentrum waren Umzugskartons aufgestapelt, um zu symbolisieren, dass für die gesamte Kreuz-Kirchengemeinde demnächst eine große Veränderung ansteht.

Foto oben: Mit einer Prozession wurden die liturgischen Gefäße und auch die Osterkerze aus der Kreuzkirche ausgetragen.
„Entwidmung – was heißt das eigentlich?“ Diese Frage thematisierte Superintendent Dr. Olaf Reinmuth in seiner Predigt. Entwidmung bedeute unter anderem, dass in der Kreuzkirche keine Gottesdienste mehr gefeiert werden. Gleichzeitig gab er zu verstehen, dass es auch ihm „sehr nahegeht“, wenn sich Menschen von ihrer geistlichen Heimat trennen müssen, wie das in diesem Stadtteil Herfords der Fall sei.
„Sie haben hier ihren Platz für und mit Gott gefunden. Sie sind hier getauft, konfirmiert worden, haben vielleicht hier geheiratet und wurden in der Gemeinde auch beerdigt. Sie hatten eine enge und auch emotionale Verbundenheit zu ihrer Kirche.“ Er habe „großen Respekt vor diesen Gefühlen“, betonte der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Herford.
Die Herforder Kreuzkirche sei eine „typische Stadtviertelkirche“, wie sie besonders in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts vielerorts entstanden sei. Damals seien die Gemeinden gewachsen, neue Wohngebiete entstanden. Doch inzwischen habe sich „fundamental etwas verändert“, und die Kirche müsse dieser neuen Entwicklung Rechnung tragen. Auch wenn in der Kreuzkirche zukünftig keine Gottesdienste mehr gefeiert werden können, sei die Gemeinde dennoch nicht ohne Heimat: Gleich in der Nachbarschaft befinden sich die Marienkirche Stift Berg und die Emmaus-Gemeinde, mit denen die Kreuzkirchengemeinde zum 1. Januar 2026 eine neue, gemeinsame Kirchengemeinde bilden wird.
In die bisherige Kreuzkirche und in das Gemeindezentrum werden demnächst unter anderem das kreiskirchliche Amt für Jugendarbeit sowie das Kita- und Schulreferat des Kirchenkreises einziehen. Ebenso finden die kreiskirchliche Mediathek und die Pastoralbibliothek dort eine neue Heimat. Somit bleiben beide Gebäude in kirchlicher Nutzung.
Im Anschluss an den letzten Gottesdienst zog die Gemeinde mit den liturgischen Geräten und der brennenden Osterkerze in einer Prozession aus der Kirche aus. Auf dem Rasen zwischen Kirche und Gemeindezentrum war ein überdachter Gabentisch aufgestellt, von dem aus die Gemeinde – die sich in einem großen Rund aufgestellt hatte – die Gaben des Heiligen Abendmahls in Empfang nahm. Musikalisch begleitet wurde die Abendmahlsfeier vom Posaunenchor und einem Dudelsackspieler.
Außerdem hatten Kirchenkreis und Kirchengemeinde alle Gemeindeglieder zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Zusätzlich waren für Kinder mehrere Spielstationen aufgebaut, an denen sie sich austoben konnten.
Titelfoto: Ein Dudelsackspieler und ein Trommler sowie der Posaunenchor begleiteten die Abendmahlzeremonie im Gemeindegarten.
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