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Herford: „Wir wollen den Spardruck nutzen, um uns zukunftsfähig aufzustellen“ / Kreissynode stellt Weichen gegen strukturelles Finanzdefizit

Herford: „Wir wollen den Spardruck nutzen, um uns zukunftsfähig aufzustellen“ / Kreissynode stellt Weichen gegen strukturelles Finanzdefizit

Herford: „Wir wollen den Spardruck nutzen, um uns zukunftsfähig aufzustellen“ / Kreissynode stellt Weichen gegen strukturelles Finanzdefizit

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Herford: „Wir wollen den Spardruck nutzen, um uns zukunftsfähig aufzustellen“ / Kreissynode stellt Weichen gegen strukturelles Finanzdefizit

Titelfoto: Superintendent Dr. Olaf Reinmuth und Verwaltungsleiterin Meike Elmer


Der Evangelische Kirchenkreis Herford hat bei seiner Kreissynode am letzten Septemberwochenende die Grundlagen gelegt, um einem mehrjährigen strukturellen Defizit in seinen Finanzen entgegenzuwirken. Außerdem genehmigten die Synodenmitglieder die Satzung des gemeinsamen Kreiskirchenamt Weser-Werre-Wiehen der Kirchenkreise Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho.

„Wir rechnen mit Engpässen“, betonte Superintendent Dr. Olaf Reinmuth bei der zweitägigen Kreissynode. Dass es finanziell nicht gut für die evangelische Kirche läuft, ist nicht neu, denn bereits für 2024 plante der Kirchenkreis ein Defizit von rund vier Millionen-Euro bei seinen Ein- und Ausgaben ein. Auch in den folgenden Jahren ist mit Defiziten zu rechnen, die der Kirchenkreis vorübergehend noch ausgleichen kann. Doch der Handlungsdruck, aus dem strukturellen Defizit herauszukommen, ist für alle Beteiligten sehr groß.

Mehr regionale Zusammenarbeit

Zum Beispiel müssen die Kirchengemeinden in den kommenden Jahren teilweise auf bisherige Gebäude und auf manche Personalstellen verzichten. Bereits jetzt arbeiten Kirchengemeinden regional enger zusammen als früher, außerdem werden neue Ideen und Konzepte ausprobiert. „Wir müssen agiler werden, um auf die unterschiedlichen Bedingungen reagieren zu können“, sagte Sozialpfarrer Holger Kasfeld bezogen auf weiter zu entwickelnde neue Mitarbeitenden-Modelle.


Fotos oben: Pfarrer Holger Kasfeld stellt den Zeitplan bei der geplanten Strukturentwicklung des Kirchenkreises vor.

Auf keinen Fall sollen die Ausgaben nach dem Prinzip der „Rasenmäher-Methode“ gekürzt werden. Vielmehr beschlossen die Synodenmitglieder, Prioritäten bei der zukünftigen Gewichtung der verschiedenen Arbeitsbereiche festzulegen. Reinmuth: „Wir wollen den Spardruck nutzen, um uns zukunftsfähig aufzustellen. Dazu erarbeiten wir mit fachlicher Unterstützung eine Wirkungsanalyse unserer Arbeit und werden in den kommenden Monaten über deren zukünftige Ausrichtung miteinander intensiv diskutieren.“ Erste konkrete Entscheidungen sollen auf der Synode im Juni 2026 getroffen werden. 

Foto oben: Die Soziologin und empirische Kirchenforscherin Dr. Miriam Zimmer hat bei der Kreissynode in einem Impulsvortrag die Grundlagen und Methoden der Wirkungsorientierung vorgestellt. 

Beschäftigungssicherung

Außerdem sollen die Gemeindebüros zu Regionalbüros gebündelt werden. Auch die Dienstplanung des Küsterdienstes soll künftig regional abgestimmt werden. Der Kirchenkreis strebt damit eine mittelfristige Reduzierung der Personalstellen an. Zugleich wurde – vorbehaltlich der Finanzierbarkeit – eine Beschäftigungssicherung für die bisherigen Mitarbeitenden in den Gemeindebüros und im Küsterdienst beschlossen. Ihnen wird deshalb angeboten, ihre Personalstellen auf die Kirchenkreisebene zu verlagern, während die Arbeitsorte in den Regionen bleiben.

Neues Kreiskirchenamt Weser-Werre-Wiehen

Foto oben: Verwaltungsleiterin Meike Elmer

Ein weiteres Thema der Synode war die Satzung des neuen Kreiskirchenamtes der evangelischen Kirchenkreise Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho. „Ab Januar 2026 wird es nur noch zwei Verwaltungsleitungen geben. Das ist unser erster Beitrag zum Sparen“, berichtete Meike Elmer. Sie wird die zukünftige Verwaltungsleiterin des Kreiskirchenamtes Weser-Werre-Wiehen und ist örtlich zuständig für die Kirchenkreise Herford und Vlotho. Ständige Vertretung der Verwaltungsleiterin wird Carsten Schöneberg; er wird zuständig sein für die Kirchenkreise Lübbecke und Minden. Die praktische Zusammenführung der Fachabteilungen am Hauptsitz in Herford soll im ersten Quartal 2026 erfolgen.

Windrad-Projekt

Auch das Windrad-Projekt im Heerfeld in Rödinghausen, an dem sich der Kirchenkreis Herford eigentlich beteiligen wollte, stand bei der Synode noch einmal auf der Tagesordnung. Vor den Sommerferien hatte sich der Rat der Gemeinde Rödinghausen dagegen entschieden. „Aus meiner Sicht ist das Projekt dort tot. Wir schauen und analysieren jetzt, ob es alternative Standorte oder auch Beteiligungen gibt“, berichtete Reinmuth.

Wetere Fotoimpressionen von der Synode:

Foto oben: Grußwort von Landrat Jürgen Müller

Foto oben: Dr. Arne Kupke, Juristischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen

Foto oben: Kreiskantor Leon Sowa

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