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Herford: Kreissynode beschließt Haushaltsplan 2025 / „Wir müssen uns jetzt zukunftsfähig ausrichten und aufstellen“

Herford: Kreissynode beschließt Haushaltsplan 2025 / „Wir müssen uns jetzt zukunftsfähig ausrichten und aufstellen“

Herford: Kreissynode beschließt Haushaltsplan 2025 / „Wir müssen uns jetzt zukunftsfähig ausrichten und aufstellen“

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Herford: Kreissynode beschließt Haushaltsplan 2025 / „Wir müssen uns jetzt zukunftsfähig ausrichten und aufstellen“

Der Evangelische Kirchenkreis Herford hat das Jahr 2023 mit einer noch „roten Null“ abgeschlossen. Doch das Defizit in der Haushaltsplanung steigt. Für 2025 ist ein Griff in die Rücklagen in Millionenhöhe notwendig.

Jahresabschluss 2023

Die Kreissynode hat das vorläufige Ergebnis 2023 für die kreiskirchliche Finanzgemeinschaft mit Erträgen in Höhe von 19.754.580 Euro und Aufwendungen in Höhe von 20.200.048 Euro festgestellt. Das negative Ergebnis in Höhe von 445.468 Euro kann der Kirchenkreis Herford durch Nachzahlungen der Landeskirche aus vergangenen Jahren an seine Kirchenkreise, aus Erträgen von Finanzanlagen sowie mit einer Umwindung von nicht verwendeten Mitteln und dem Einsatz von vorgetragenen Überschüssen aus 2022 ausgleichen.


Foto oben: Pfarrer Axel Bruning

„Das ist kein Superergebnis - aber eine ´rote Null´“, sagte der Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Pfarrer Axel Bruning, bei der Tagung der Kreissynode in Herford. Eine nachhaltige Entspannung der Finanzlage sei das jedoch nicht. Bruning: „Was uns im letzten Jahr vielleicht noch wie ein Ausrutscher vorkommen konnte, nämlich eine Haushaltsplanung 2024 mit einem Defizit von mehr als 3 Millionen Euro, das verstetigt sich leider in der Planung für den Haushalt 2025.

Haushalt 2025

Für 2025 beschlossen die Synodenmitglieder den Haushaltsplan mit Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 22.499.095 Euro unter einer Rücklagenentnahme von 4.013.344 Euro.

Die Evangelische Kirchen von Westfalen plant für 2025 rund 328 Millionen Euro an Zuweisungen für die Kirchenkreise. Das bedeutet für den Kirchenkreis Herford etwa 16,3 Millionen, wovon vier Prozent, also rund 650.000 Euro, für Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen sind. Für Gebäudeinvestitionen und Klimaschutz sind im kreiskirchlichen Haushalt rund eine Million Euro im Haushalt enthalten. Im Bereich der Kitas liegt der kreiskirchliche Trägeranteil inklusive der Zuschüsse bei etwa 2,7 Millionen Euro und steigt somit um 300.000 Euro.

„Wir erfüllen die Verträge und geben mit diesem Haushaltplan 2025 noch einmal Planungssicherheit auch für unsere Partner in den Kommunen. Auf Dauer wird es aber ohne eine stärkere Unterstützung der öffentlichen Hand, was die freiwilligen Leistungen des Kirchenkreises und der Kirchengemeinden angeht, allerdings nicht gehen“, betonte Bruning in seiner Haushaltsrede. Das Engagement des Kirchenkreises in der Bildungslandschaft mit Schule und Kitas könne nicht bedeuten, dass die Trägeranteile der Kirche bei sinkenden Mitteln auch in Zukunft immer gleichblieben.

Der Kirchenkreis Herford fördert die diakonische Arbeit im Kirchenkreis mit knapp eine Millionen Euro jährlich. Daneben sind 155.600 Euro unter anderem für die Diakoniestationen im Kirchenkreis Herford eingeplant, die sie für zusätzliche diakonische und seelsorgerische Leistungen erhalten, die von den Stationen nicht gegenüber den Kostenträgern abgerechnet werden können.

Der Großteil der Ausgaben im Haushalt 2025 sind Personalkosten, die unter anderem durch Tariferhöhungen ansteigen. Hinzu kommen weitere Kostensteigerungen unter anderem durch Inflation und höhere Energiekosten.

Bruning: „Natürlich haben wir Vermögen, ein Sondervermögen. Wir können die Zinsen einsetzen und haben als Finanzgemeinschaft deshalb noch eine freie Rücklage. Das reicht noch für die nächsten paar Haushalte. Aber für alle neuen Zukunftsprojekte und auch für den Erhalt einzelner Gebäude, sind die Kirchengemeinden wieder auf Spenden und Förderungen angewiesen.“

So weitermachen wie bisher klappt nicht mehr lange

Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses weist ausdrücklich darauf, wie gering diese Rücklagen und selbst das Vermögen vor der Größe der Aufgaben und vor dem Volumen des kreiskirchlichen Gesamthaushalts seien. Bruning: „Wir müssen uns genauer überlegen, wofür wir unser Geld ausgeben wollen. So weitermachen wie bisher klappt nicht mehr lange, aber wir haben immer noch die Möglichkeit, uns das gemeinsam in Ruhe zu überlegen.“

Das bestätigt auch Superintendent Dr. Olaf Reinmuth: „Wir müssen uns jetzt zukunftsfähig ausrichten und aufstellen.“ Seiner Aussage nach müsse derzeit mit einer negativen Kirchensteuerentwicklung von minus 3,5 Prozent pro Jahr gerechnet werden. Reinmuth: „Wenn sich dieser Trend tatsächlich bestätigen sollte, werden wir über eine andere Form von Kirche nachdenken müssen. Wir versuchen das zunächst erstmals mit der Strukturentwicklung, was auch die Gebäude betrifft.“

Der Kreissynodalvorstand und der kreiskirchliche Finanzausschuss wollen deshalb unter anderem eine Aufgabenkritik und eine Gebäudekonzeption forcieren. Reinmuth: „Wir suchen Schritte und Möglichkeiten voller Fantasie, um in Bewegung zu kommen. Wir alle sind sehr offen für Anregungen.“

Fotoimpressionen von der Synode:

Titelfoto: Superintendent Dr. Olaf Reinmuth bei der Kreissynode im Elisabeth-­von-der-Pfalz-Berufskolleg.


Foto oben: Verwaltungsleiterin Meike Elmers.


Foto oben: Ein herzliches Danke an Landeskirchenrat Dr. Thomas Heinrich von Superintendent Dr. Olaf Reinmuth. Der Dezernent der Evangelischen Kirche von Westfalen begleitete und unterstützte den Kirchenkreis seit vielen Jahren, demnächst geht er in den Ruhestand.


Foto oben: Die Kreissynode begann mit einem Gottesdienst in der Jakobikirche.


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