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Weltgebetstag am 1. März 2024 - Gottesdienste im Kirchenkreis Herford

Weltgebetstag am 1. März 2024 - Gottesdienste im Kirchenkreis Herford

Weltgebetstag am 1. März 2024 - Gottesdienste im Kirchenkreis Herford

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Weltgebetstag am 1. März 2024 - Gottesdienste im Kirchenkreis Herford

Weltgebetstagsordnung in diesem Jahr aus Palästina

Kreis Herford (19.02.2024). In jedem Jahr am ersten Freitag im Monat März, also in diesem Jahr am 1. März 2024, finden weltweit Gottesdienste zum „Weltgebetstag“ statt. Die Weltgebetstagsordnung dazu stammt in diesem Jahr von Frauen des Weltgebetstagskomitees aus Palästina.

Im Vorfeld hat es dazu Verunsicherungen gegeben. Nach dem Terrorakt der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem daraus resultierenden Konflikt im Gaza-Streifen ist die Problematik dort vor Ort natürlich verstärkt noch eine besondere.

Die palästinensischen Frauen wurden bereits vor fünf Jahren für dieses Jahr als Gestalterinnen der Weltgebetstagsordnung ausgewählt. Damals wurde ein Text aus dem Epheserbrief als titelgebend für die Ordnung ausgewählt, der in der deutschen Übersetzung heißt „… mit dem Band des Friedens“.Die Schilderungen der palästinensischen Frauen in ihrer Liturgie über die ungeklärte Situation zwischen den Palästinensern und Israelis in einem geteilten Land, ihre Klagen, Bitten, Wünsche,… waren und bleiben aktuell – sind vielleicht jetzt aber aktueller denn je, denn das „Band des Friedens“ zu knüpfen scheint derzeit im immer weiter eskalierenden Konflikt in Gaza noch weniger wahrscheinlich und möglich als  zur Zeit der Abfassung der Ordnung.

Viele Menschen machen inzwischen die Entwicklungen dort hilflos, manche sprachlos. Und was einem guten und dauerhaften Frieden dort dienen könnte, ist in den Diskussionen oft sehr kontrovers. Politisch haben sich manchmal auch viele schon ihre Meinung gebildet – leider zuweilen wohl auch kompromisslos und einseitig.

Wir sind der Meinung

Die Stimmen der palästinensichen Frauen, die ihre Klagen, Fragen, Gebete vor Gott bringen, sollen gehört werden und ihre Bitte um Frieden weltweit laut werden. Ihre in der Ordnung eingearbeiteten Schilderungen ihrer allgemeinen Situation helfen vielleicht, eine Sicht auf die Situation zwischen den verschiedenen in Israel wohnenden Bevölkerungsgruppen  - - aus ihrer Sicht - wahrzunehmen. Und ihre beschriebenen friedensfördernden Möglichkeiten mit allen ins Gespräch zu kommen, könnten das „Band des Friedens“ stärken. 

Gleichzeitig ist es für uns ganz selbstverständlich, dass nirgendwo – gerade auf dem Hintergrund unserer deutschen Geschichte und Mitverantwortung – Antijudaismus laut werden und gelebt werden darf.

Es gibt keinen Antijudaismus in der Ordnung der palästinensischen Frauen. Ganz im Gegenteil wird die Toleranz aller Religionen betont und Hoffnungen auf ein „Band des Friedens“ beschworen.                                        

Die Frauen des Weltgebetstagskomitees im deutschsprachigen Raum hatten sich trotzdem einer Gratwanderung zu stellen.

Einzelne Frauen und Organisationen erklärten, die diesjährige Ordnung so nicht mitfeiern zu können, da manches im derzeitig hoch emotionalisierten Konflikt „missverstanden“ werden und falsch interpretiert werden könnte – in besonderer Sensibilität für die deutsche Geschichte und die leider wieder aufflammenden Gefahren, jüdische Menschen zu verunglimpfen oder sogar zu verfolgen. Andere bestanden darauf, die Ordnung in vertrauter Weise – „unzensiert“ so wie in der weltweiten Ökumene - zu feiern. Stimmen aus einem Land – ohne „Kommentare“.

Der Kompromiss des deutschen Komitees: Die Ordnung mit einigen Erklärungen zu versehen, den Text – vor allem die Schilderungen der drei Frauen in der Ordnung – leicht in „neutralere“ Weise zu verändern und auf das Titelbild zu verzichten.

Es lässt sich sicher lange über jede einzelne dieser Entscheidungen diskutieren: Ist es berechtigt ein Bild nicht zu nehmen, weil die Künstlerin sich nicht ausdrücklich vom Terror der Hamas distanziert zu haben scheint? Ist es richtig an zwei Stellen – vor allem vor dem Psalm 85 – eigene Erläuterungen einzufügen, die die Zusammenhänge „neutraler“ lesen lassen? Ist es nötig, die persönlichen Schilderungen der drei palästinensischen Frauen zu verändern, damit sie nicht missinterpretiert werden können – weniger „scharf“ klingen in aufgeheizter Situation?

Sicher ist man sich einig, dass natürlich – besonders in der aktuellen Krise – im Fürbittengebet aller Menschen dort in der Region gedacht wird, die ihr Leben verloren haben und um ihre Zukunft fürchten, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer der „Konfliktparteien“ bzw. von Herkunft, Zugehörigkeit zu einer Religion oder sonstigem. Diese aktuellen Ergänzungen scheinen wichtig und sind wohl unumstritten. Ebenso selbstverständlich ist die Bitte um Frieden für alle Menschen, die in der derzeit besonders ungeklärten Situation dort leiden – und für alle weltweit, die in Situationen leben, in denen die Bitte um Frieden Gott dringend ans Herz gelegt werden muss.  Diese Ergänzungen wurden gemacht – und das ist gut so.

Sicher ungeschickt war es, das auf der Rückseite der alten Ordnung beschriebene Hilfsprojekt einer palästinensischen Organisation gegen eines auszutauschen, das deutlich auf der israelischen Seite zu verorten ist. Die Kritik von den Frauen das palästinensischen Komitees, die, auch in dieser Sache, in einem Brief an die Frauen aus dem deutschsprachigen Raum formuliert wurde, wurde aber auch immer transparent an interessierte Menschen öffentlich gemacht. Keine Anfragen oder Entscheidungen wurden „unter der Decke“ gehalten. Man stellt sich dem Diskurs. So ist er auf der Internetseite des „Deutschen Weltgebetstagskomitees“ nachzusehen.

Im Kreis Herford haben in den letzten Wochen einige Veranstaltungen zum Thema „Weltgebetstag aus Palästina“ stattgefunden. Dabei haben wir genau diese Diskussionen geführt. Eine Entscheidung für oder gegen die „alte“ oder „neue“ Ordnung soll eine aufgeklärte sein.

Dass die meisten Ausführenden sich für einen Gottesdienst mit der „neuen“ Ordnung entschieden haben werden, ist also immer zuerst eine Entscheidung der Frauen aus den ausführenden Kirchengemeinden.

Zugleich steht der Bezirksvorstand hinter diesen Entscheidungen. Vor allem aus drei Gründen:

  1. Im direkten Vergleich der Ordnungen scheinen die Veränderungen zur „neuen“ Ordnung nicht so groß zu sein, dass sie die Stimme der palästinensichen Frauen und der „alten“ Ordnung grundsätzlich verändern. Manches wurde bewusst nicht gestrichen. Kommentare helfen manchmal sogar zu verstehen – z.B. dass das Bild mit den „Schlüsseln“, die manche Menschen als Hoffnung einmal wieder „nach Hause“ zurückzukehren bei ihrer Vertreibung mitgenommen haben, keineswegs einzigartig ist, sondern auch in der Geschichte anderer Vertriebener (auch in der deutschen Geschichte) vorkommt und nicht gleich als „Kriegserklärung“ zu verstehen war und ist.
  2. Mit der „neuen“ Ordnung können auch die mitfeiern, die sich Sorgen um ein „missverständliches“ Lesen mancher Textteile oder Wörter machen. Und besser, dass auch solche die Sicht er palästinensischen Frauen mithören und mitdenken können, als deren Stimmen in dieser Zeit alternativ gar nicht zu Wort kommen zu lassen, wie dann manchmal gefordert, scheint uns dieser Kompromiss – die neue Ordnung - dann doch zu sein.
  3. Ein intensives Gespräch hat stattgefunden mit Frau Sumaya Farhad-Naser nach einer Veranstaltung hier in Herford. Sie ist unbestrittene Friedensaktivistin dort vor Ort und hat die Veränderungen durch das deutsche Weltgebetstagskomitee beratend begleitet. Auch sie hat weiterhin einzelne Anfragen an das Konzept, kann aber die „neue“ Ordnung so mittragen, wie sie erklärt hat.

Allen, die einen Weltgebetstagsgottesdienst in den Gemeinden feiern, haben wir auch „alte“ Ordnungen zur Verfügung gestellt, um sie ggf. an Interessierte zur eigenen Meinungsbildung zu verteilen. Dazu auch Material über die verschiedenen Meinungen zu den Veränderungen. Ob und wo sie an den Gottesdienststätten ausliegen, fragen sie ggf. ihre zuständigen Teams vor Ort.

In den meisten Fällen sind die Gottesdienstteilnehmer*innen im Anschluss an die Gottesdienste zu gemeinsamen Treffen eingeladen. Dort sind Meinungsvielfalt in sachliche Diskussionen natürlich willkommen.

Lassen Sie sich herzlich einladen zum „Weltgebetstag 2024 aus Palästina“

Veranstaltungen im Kirchenkreis Herford

Im Kreis Herford haben in den letzten Wochen bereits Veranstaltungen zum Thema „Weltgebetstag aus Palästina“ stattgefunden. Dabei haben wir genau diese Diskussionen geführt. Eine Entscheidung für oder gegen die alte oder neue Ordnung soll eine aufgeklärte Entscheidung sein. Dass die meisten Ausführenden sich für einen Gottesdienst mit der „neuen“ Ordnung entschieden haben, ist also immer zuerst eine Entscheidung der Frauen aus den ausführenden Kirchengemeinden.

Allen, die einen Weltgebetstagsgottesdienst in den Gemeinden feiern, haben wir auch die alte Ordnung und weiteres Material zur Verfügung gestellt, um sie an Interessierte zu verteilen. Ob und wo sie an den Gottesdienststätten ausliegen, fragen sie ggf. ihre zuständigen Teams vor Ort.

In den meisten Fällen sind die Gottesdienstteilnehmer*innen im Anschluss an die Gottesdienste zu gemeinsamen Treffen und Gesprächen eingeladen.

Gottesdienste am 1. März 2024 im Kirchenkreis

Lassen Sie sich herzlich einladen zum „Weltgebetstag 2024 aus Palästina“. Hier eine Liste aller Gottesdienstzeiten und -orte.

Katholische St. Laurentius-Kirche Löhne -  19 Uhr
Bahnhofstraße 5, 32584 Löhne
Ausrichter: Katholische Kirchengemeinde Löhne und ev. Kirchengemeinden Löhne und Obernbeck

Ev. Heiland-Kirche Siemshof - 19 Uhr
Wietbrede 34, 32584 Löhne
Ausrichter: ev. Kirchengemeinden Mennighüffen und Siemshof

Altenheim St. Laurentius - 17 Uhr
Nordbahnstr. 18, 32584 Löhne
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinden Gohfeld, Wittel und Mahnen

Christuskirche Spradow - 15 Uhr
Lübbecker Str. 139, 32257 Bünde
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinde Spradow

Katholische Kirche St. Michael Holsen- Ahle - 17 Uhr
Rödinghauser Str. 143, 32257 Bünde- Holsen
für Bünde/Rödinghausen/Westkilver u.a.

Ev. Kirche Eilshausen - 16 Uhr
Bünder Straße 342, 32120 Hiddenhausen
Ausrichter: Ev. Stephanus-Kirchengemeinde und katholische Bonifatius-Kirchengemeinde, neuapostolische Gemeinde Hiddenhausen

Evangelische Kirche Hagedorn - 16.30 Uhr
Hagedorner Str. 137, 32278 Kirchlengern-Hagedorn
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinde Hagedorn und Dünne

Ev. Stiftskirche Stift Quernheim - 17 Uhr
Lübbecker Straße 54, 32278 Kirchlengern
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinden Kirchlengern und Stift Quernheim und katholische Kirchengemeinde Stift Quernheim-St.Marien-Kirchlengern

Ev. Luth. Kirche Elverdissen - 15 Uhr
Turmstraße 51-53, 32052 Herford   
Ausrichter: Ev. und Kath. Kirchengemeinde Elverdissen mit Ev. Kirchengemeinde Laar

Ev. Markuskirche - 15 Uhr
Landsberger Str. 2, 32049 Herford
Ausrichter: Kath. Kirchengemeinde Maria Frieden und Ev. Emmaus-Kirchengemeinde Herford und Ev. Luth. Marienkirchengemeinde Stift-Berg und Ev. Kreuz-Kirchengemeinde

Kathl. St. Paulus-Kirche Herford, - 18 Uhr
Kiebitzstraße 1, 32051 Herford
Ausrichter: Katholische Paulus-Kirchengemeinde, Ev. Kirchengemeinde Herford-Mitte,(Bez, Otterheide), , Ev. freikirchliche Kirchengemeinde

Ev. Luth. Kirche Herringhausen - 17 Uhr
Zum Grünen Wald 12, 32051 Herford
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinde Herringhausen mit Ev. Kirchengemeinde Laar

St. Martins-Kirche Spenge - 19 Uhr
Lange Straße 70-72, 32139 Spenge
Ausrichter: Kirchengemeinden Spenge

Ev. Kirche Westerenger - 18 Uhr
Friedhofsallee 5, 32130 Enger
Ausrichter: Ev. Kirchengemeinden Enger

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